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Heidrich: Wenn Manchester
gucken kommt, ehrt uns das
Der Manager des FC Energie über die neue Spiellaune im Verein

Cottbus. Seit Juni lenkt Steffen Heidrich, einst Fußball-Führungsspieler beim FC Energie und Dynamo Dresden, als Geschäftsführer und Manager die Geschicke des FC Energie. Auf halbem Weg zwischen beiden Fußballstationen hat er immernoch sein Zuhause. Das Herz aber, so scheint es den Gästen des PolitPiano-Abends am Donnerstag, ist längst wieder hier angekommen.
Zukunft: Nordtribüne
„Ich war sofort wieder drin“, umschreibt er den Anfang. Bis auf Piplica traf er andere Leute als bei seinem Weggang 2001, und die Osttribüne kam hinzu. Die nicht immer ausgelastet ist, und das macht ihm Sorgen. „Wir arbeiten hart an neuen Konzepten und Ideen“, sagte er und stellt in Aussicht: „Wenn wir wirklich erstklassig bleiben, dann werden auch die Pläne von der Nordtribüne ganz schnell wieder aktuell“. Denn, so sagt er, die Sitzplatzkarten sind entgegen allen Kostenbedenken immer zuerst vergriffen. Eine Stehplatztribüne am Marathontor würde den Weg frei machen für die Bestuhlung der unteren Ränge an der Osttribüne. Dieses Hoffnung hat in den letzten Wochen Nahrung bekommen.
Sensationelle Spielergebnisse - 14 Punkte und Platz 6 der Tabelle - das hatte von dem Außenseiter Cottbus niemand erwartet.
Powern und Pockern
Das Spiel gegen Hertha - es war wohl das sehenswerteste der Saison, aber nicht das wichtigste, schätzt Heidrich ein: „Das erste Spiel gegen Gladbach - da haben wir gemerkt, hier geht was, wir können auch in der ersten Liga was reißen! Die Standen ja neben den Schuhen..“
Sportlicher Erfolg, den Trainer Petrik Sander nach Heidrichs Meinung excellent im Griff hat, will er paaren mit der Sanierung der Finanzen. „Da muss man auf dem Teppich bleiben!“ Und dann ist Herzrasen angesagt, wenn Beobachter von Manchester United, wie im Spiel gegen Hertha, auf der Tribüne sitzen und ein Auge auf Spieler wie Mitreski oder Munteanu werfen. „Ich habe dann direkt geguckt, was wir mit den beiden für Verträge haben . Aber da ist alles wasserdicht - für drei Jahre - da habe ich aus schlechten Beispielen gelernt“, lächelt er. Dennoch: Wenn solch eine Anfrage käme, dann kommt so ein Verein wie Cottbus natürlich ins Überlegen. „Wir schauen jetzt erstmal aufs Saisonziel und das heißt Klassenerhalt mit dem Team, das wir haben!“
Im Dreier-Rhythmus
Er selbst allerdings sieht die Zukunft gelassen: „Ich könnte damit leben, wenn wir alle drei Jahre die Liga wechseln müss-ten!“ Wenn nur der Ostfußball insgesamt bessere Chancen hätte - er denkt an Jena, Rostock und Aue.
„In der Manager-Konferenz beim DFL geben sonst nur die großen fünf den Ton an“, erzählt er aus ganz frischen Erlebnisse vom Montag. Die dritte Liga für den Fußball - die wurde da schlicht aus Prestigegründen abgelehnt. Dabei würde sie vielen Vereinen helfen, ihre Spieler zu motivieren, Gelder einzuwerben. Und auch die Amateure im Cottbuser Verein haben alle Chancen für einen Aufstieg. „Und die dürften sie auch nutzen“, bekräftigt Heidrich auf eine Zuschauerfrage hin. Der Aufstieg der zweiten Mannschaft ist bei klammen Kassen schließlich nicht selbstverständlich. Da sind auch Sponsoren gefragt, mehr noch als bisher. Zur Zeit laufen die Gespräche mit Vattenfall für die nächste Saison. „Da müsste mehr drin sein“, klingelt der Manager vorsichtig die Glocke, obwohl man zufrieden sei mit dem Engagement.
Und Trainingsplätze...
Wie nötig die sind, muss er in der PolitPiano-Runde gar nicht zu ausführlich schildern, Kopfnicken begleitet seine Schilderung von Kreisliga-Bedingungen für den Verein, der eigentlich Imagefaktor Nummer eins in der Lausitz ist. Sorgsam überlegte Ratschläge für mögliche Alternativen hört sich Heidrich geduldig an. Abgewogen hat der Manager in den letzten Wochen vieles, aber eines bleibt klar: „Wenn wir vor dem Winter nicht beginnen können, dann verlieren wir kostbare Zeit“ . Die Pläne hat er mit und Assistent Robert Förster zeigt sie gern. „Der Wasserspielplatz wird ja gar nicht weggerissen“, wundern sich die Gäste. Während noch diskutiert wird, freut sich der Verein im Container am Stadion gerade über die Baugenehmigung für den Platz im Eliaspark. Aufatmen nach langem Streit, der mit zeitiger Aufklärung vielleicht zu verhindern gewesen wäre. G.G.

Manager Steffen Heidrich zeigt sich gelöst im PolitPiano: Der Tabellenstand rechtfertigt die gute Laune - nicht nur bei ihm - im ganzen Team
Manager Steffen Heidrich zeigt sich gelöst im PolitPiano: Der Tabellenstand rechtfertigt die gute Laune - nicht nur bei ihm - im ganzen Team

Ein Blick in die Pläne für den Trainingsplatzumbau macht schlauer: Weder Wasserspielplatz noch sonstige Spielflächen müssen dem Umbau weichen. Ein bisher verwahrloster Bolzplatz allerdings, für den in der Nachbarschaft aber Ersatz vorhanden ist
Ein Blick in die Pläne für den Trainingsplatzumbau macht schlauer: Weder Wasserspielplatz noch sonstige Spielflächen müssen dem Umbau weichen. Ein bisher verwahrloster Bolzplatz allerdings, für den in der Nachbarschaft aber Ersatz vorhanden ist Fotos: BeWe

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