Region
(sp). Der Saal im Komptendorfer Gasthof ist mit rund 200 Leuten
gut gefüllt: Die Volkssolidarität Spree-Neiße
feiert in diesen Tagen Geburtstag. Am 24. Oktober 1945 wurde in
den Kriegs-Trümmern aus der Not heraus der heute größte
ostdeutsche Wohlfahrtsverband gegründet.
Grund genug, die 3714 Mitglieder und 509 ehrenamtlichen Helfer
im Kreisverband bei Kaffe, Kuchen und Gesprächen zu ehren
- viele Urkunden bezeugen die hohe Aktivität der Mitglieder.
Zwei Veranstaltungen in Komptendorf für den Regionalverband
Cottbus-Land sind dafür nötig, in Forst wurde am Freitag
gefeiert, im größten Verband Guben sind es drei Tage
vom 7. November an.
Die Volksoldidaität ist aber auch neben dem starken Mitgliederverband
mit regem Vereinsleben in den Ortsgruppen und Begegnungsstätten
ein sozialer Dienstleister und eine sozial-politische Interessenvertretung.
Solidarität ist ein existenzieller Grundpfeiler unserer
Gesellschaft, so Vorstandsvorsitzende Heidrun Bialek bei
ihrer Rede. Ohne die Volksolidarität gäbe es in
vielen ländlichen Bereichen keine sozio-kulturelle Arbeit
mehr.
Aber auch für die Zukunft gibt sich Bialek kämpferisch:
Wir werden zukunftsfähig bleiben!
Ein Problem könnte die Überalterung sein: Um die
60 Jahre sind bei uns die jungen Alten, beschreibt
Friedl Rösler aus Burg den aktuellen Zustand. Sie führt
dort den größten Ortsverband mit 180 Mitgliedern.
Die Ortsverbände sind der Ort für gemeinsame Treffen,
Ausflüge, Diskussionen und gegenseitige Hilfe, sie treffen
sich einmal im Monat. Viel Arbeit für die vielen ehrenamtlichen
Helfer, die nicht nur an solchen Feiern geehrt werden sollten.
Ihr Engagement zu würdigen, ist inzwischen auch Chefsache
bei Matthias Platzeck in Potsdam. Wieviele sich ingesamt im Landkreis
neben der Volkssolidarität in Kirche, DRK, Johannitern und
vielen weiteren Organisationen engagieren, ist bis jetzt aber
noch nicht gezählt worden.
Auch im nächsten Jahr stehen Veränderungen an: Die Altenhilfe
wird an die gemeinnützige GmbH angegliedert, die damit Alten-
und Jugendhilfe sowie die sozialen Dienste bündelt. Mit rund
110 Mitarbeitern ist die Gesellschaft unter Geschäftsführerin
Petra Lehmann auch ein starker Arbeitgeber in der Region. Das
entlastet den ehrenamtlichen Vorstand vom Tagesgeschäft,
so Petra Lehmann. Eine weitere Veränderung betrifft den Regionalvorstand
Cottbus-Land.
Vorsitzender Ulrich Karbe gibt seinen Vorsitz an den Sergener
Ortsbürgermeister Hilmar Birlack ab. Die Arbeit des Verbandes
können alle wieder von März bis April unterstützen,
wenn mit einer Listensammlung Spenden gesammelt werden.
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