Cottbus
(bw). Der 33. Cottbuser Musikherbst hat für einen Klavierabend
im Kunstmuseum Dieselkraftwerk in der Sprem die junge Rostocker
Pianistin Janka Simowitsch eingeladen. Und um es schon jetzt zu
sagen: Der gut besuchte Klavierabend war bravourös!
Mit Johann Sebastian Bachs fis-Moll-Präludium und Fuge aus
dem "Wohltemperierten Klavier" begann das Konzert und
man spürte, dass hier eine besonders intensive Beschäftigung
mit seiner Musik voraus ging - jede Stimme war subtil herausgearbeitet
und zu hören.
Ludwig van Beethoven komponierte seine Sonate op. 31 Nr. 3 - um
1802, ein Werk, was den späten Beethoven zeigte.
Wenn auch die Sätze nicht durchgehend mit der gleichen Spannung
und Intensität interpretiert wurden, konnte doch der letzte
Satz als richtiges Presto die Zuhörer begeistern.
Nicht auf dem gedruckten Programm zu finden, aber im Programm
des Abends zu hören: Die 2. Rhapsodie von Franz Liszt. Mit
unglaublicher Technik und viel Sentimentalität eroberte Janka
Simowitsch sofort das Publikum. Der Raum füllte sich wahrlich
mit Musik und die kraftvollen Akkorde klangen lange nach.
Ich denke, dass es nicht nur viel Kraft kostet, sondern
auch das Verstehen der Musik für einen Künstler Voraussetzung
einer guten Interpretation ist - hier trifft beides gelungen zusammen,
sagte ein Besucher. Es ist kaum zu glauben, wie perfekt
man Klavierspielen kann, ergänzte eine junge Zuhörerin.
Gut durch eine Pause getrennt war dann doch noch ein zeitge-nössisches
Klavierstück zu hören: Vom Leipziger Komponisten Karl-Heinz
Pick erklang die "Toccata" - ein überaus gutgesetzes
Klavierstück, heiter und belebend.
Den Abschluss bildeten die "drei romantischen Dichtungen"
unter dem Titel "Gaspard de la nuit" (Schatzmeister
der Nacht) von Maurice Ravel. Nochmals legte die Pianistin ihre
ganze Seele und Emotion in eine Interpretation, wie sie sicherlich
noch lange in Erinnerung bleiben wird: Ein Klavierabend, der würdig
in das Lausitzer Musikfestival gepasst hat!
|
Janka
Simowitsch interpretierte Klavierwerke von Bach bis Ravel mit
wunderbarem Ausdruck und technischer Perfektion. Bravos des Publikums
waren das berechtigte Lob
Foto: privat
|