Forst
(sp). Vielsprachig schallt es durch die Gänge, doch ins Gespräch
kamen die Besucher des Tages der offenen Tür
im Forster Asylbewerberheim in der Gubener Straße am Donnerstag
ganz schnell auf deutsch. 10 Jahre werden nun Asylbewerber in
der Gubener Straße untergebracht, seit diesem Jahr ist es
mit der Außenstelle an der gleichen Straße die einzige
Einrichtung. Ende März wurde das Heim in Spremberg, Ende
Juni das in Guben geschlossen und in Forst zusammengeführt.
Im Haupthaus gibt es 160 Plätze, in der Außenstelle
65, wobei dort nach wie vor auch Spätaussiedler untergebracht
sind. Diese Zahl ist aber drastisch gesunken. Wir mussten
uns erst daran gewöhnen, auch Asylbewerber mit im Haus zu
haben, so Petra Halla, die Leiterin der Aussenstelle. Ansonsten
gab es wenig Probleme. Erstaunlich, wenn nun so viele Kulturen
unter einem Dach leben: Sie kommen aus den Arabischen Staaten,
Vietnam, China, Afrika und Osteuropa. Sie leben von rund 200 Euro
Taschengeld im Monat.
Die Situation hat sich aber in den letzten Jahren entscheidend
verbessert, erkärt der Heimleiter Andreas Halla. Es
war früher wesentlich enger, heute gibt es sogar Einzelbelegungen.
Die meisten Bewohner werden in Deutschland nur geduldet
- manche bereits seit 15 Jahren. Da schwinden Illussionen
und Hoffnungen, erzählt der Heimleiter. Wer da
nicht depressiv wird.... Denn auch Urlaubsscheine, die eine
Ausreise aus dem Landkreis erlauben oder gar Arbeitsgenehmigungen,
sind selten gesehen im Heim.
Eine latente Ausländerfeindlichkeit gibt es auch hier,
aber die Forster haben sich schon gut an das Heim gewöhnt,
schätzt Andreas Halla ein.
Um so wichter ist der Kontakt zu Deutschen - dazu werden auch
in den kommenden Jahren Tage der offenen Tür beitragen, genauso,
wie verstärktes Engagement in regionalen Angeboten und Vereinen.
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