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Gegen Rhein-Main antreten!
Cottbuser Wirtschaft fordert vom Stadtchef Denken in großen Kategorien

Cottbus (gg). Die Forderungen sind nicht neu, aber immer noch ungehört: Ludwig Klaus, Landesgeschäftsführer des Bundesverbandes Wirtschaftsförderung und Außenwirtschaft (BWA) und Jens Krause von der IHK werden nicht müde zu erklären, worauf es der Wirtschaft beim künftigen Oberbürgermeister ankommt: Entscheider aus Wirtschaft und Wissenschaft zusammenbringen und die Förderung an einer Stelle bündeln, dazu mit hoher Kompetenz ausstatten. Erste Erfolge kann auch der BWA schon verbuchen: Ein Rathenower Unternehmen konnte für ein BTU-Forschungsprojekt gewonnen werden. „Ohne Kommunikation, ohne direkten Kontakt wäre das nichts geworden!“, beschwört Klaus die Wichtigkeit von Begegnungen. „Ein künftiger OB muss sich nach außen öffnen, muss Kontakte haben ins Land, in die Politik“ - wen man dafür mehr geeignet halte, das müsse nun der Bürger unter zwei Kandidaten entscheiden. Sein Verband wolle sich dabei weniger mit Forderungen nach vorn drängen als vielmehr als Partner anbieten.
Kämpferisch gibt sich Jens Krause, seit einem Jahr zuständig für die Standortpolitik der Industrie- und Handelskammer. (IHK). Ein runder Tisch von Unternehmern arbeitet unter seiner Leitung an einem Forderungspapier für den künftigen OB. Am 5. Oktober sollen beide Kandidaten damit offiziell konfrontiert werden. „Die Bestandspflege ist ein Stiefkind, beklagen die Unternehmer“, soviel ist schon klar geworden. Und Ludwig Klaus nickt dazu mit dem Kopf: „Ein OB muss die Firmen kennen, damit es Klick macht, wenn er in Gesprächen auf interessante Kooperationsansätze trifft.“
Große Zusammenhänge erfordern außerdem die Konzentration auf die wirklichen Alleinstellungsmerkmale, sagt Klaus: „Und das ist die einzige Technische Hochschule in Brandenburg. Punkt!“ Nicht nur für Cottbus und Spree-Neiße sei das ein Thema, sondern für das ganze Land: „Wir müssen gegen die Rhein-Main-Gegend anstinken, da hilft nur über den Tellerrand gucken und funktionierende Strukturen schaffen!“
Stadtmarketing, wie es erfolgreich z.B. in Lemgo praktiziert wird, zählt er als Vorbilder auf, und Medizintechnik als Chance, auch in Cottbus bald aus Forschung auch Arbeit zu machen. Und dann doch fordernd sagt er: „12 Projekte sind bereits entstanden, sieben Firmen haben schon Interesse - wenn das ernst wird, muss es hier in Cottbus klappen zwischen Rathaus, BTU und Wirtschaftförderung!“

Wirtschaft macht Spaß, aber nur, wenn Politik auch mitmacht - Ludwig Klaus vom BWA (li.) und Jens Krause von der IHK erläutern im PolitPiano ihre Ideen, wie das gehen könnte.
Wirtschaft macht Spaß, aber nur, wenn Politik auch mitmacht - Ludwig Klaus vom BWA (li.) und Jens Krause von der IHK erläutern im PolitPiano ihre Ideen, wie das gehen könnte. Wen die IHK in ihre Wirtschaftsrunden einbezieht, das wurde am Ende zum einzigen Streitthema der Runde Foto: Ha.
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