Spremberg/Forst
(sp). Der September wird in den Museen der beiden größten
Städte im Kreis ein nachdenklicher Monat - gleich zwei Ausstellungen
eröffnen in den nächsten zwei Wochen, die sich mit politischen
Themen auseinandersetzen.
Niederlausitzer Juden
In Spremberg wird eine Wanderausstellung aus Finsterwalde gezeigt,
die in vielen Tafeln die Geschichte der Juden in der Niederlausitz
von 1850 bis 1945 zeigt - 100 Jahre wechselhaftes Schicksal. Die
Ausstellung Gestern sind wir gut angekommen eröffnet
mit einer Einführung in die Ausstellung am morgigen Sonntag
um 14 Uhr im Heidemuseum.
Der Titel bezieht sich darauf, dass sich die Juden bei der
Ankunft hier in der Region wohl gefühlt haben, erklärt
Museumsleiter Eckbert Kwast. In vielen Städten gab es ein
lebendiges Gemeindeleben. So wird die Geschichte aus Forst, Cottbus,
Spremberg und Guben sowie Lübben und Finsterwalde näher
beleuchtet. Aus Kapazitzätsgründen schafft es leider
nicht die gesamte Ausstellung an die Spree.
Es sind politische Umstände und Ereignisse zu fühlen,
wie Unterdrückung und Pogromnacht, aber es werden auch Lebenswege
nachgezeichnet, so Eckbert Kwast.
Dabei ist die Ausstellung auch für Schüler gedacht -
so können zum Beispiel Projekttage für den Geschichtsunterricht
hier lebendig durchgeführt werden. Die Ausstellung läuft
noch bis zum 12. November zu sehen.
Gegen die Diktatur
Im Brandenburgischen Textilmuseum wird ab Freitag, den 22. September,
der demokratische Widerstand in zwei Diktaturen näher beleuchtet.
Auf jeweils 15 Tafeln werden en- gagierte Menschen vorgestellt,
die sich gegen die Diktatur auflehnten - einmal gegen den Nationalsozialismus
von 1933 bis 1945, zum anderen gegen den Sozialismus von 1945
bis 1989. In Form von Einzelschicksalen wird gezeigt, wie und
woran sich Opposition gegenüber dem System manifestiert,
zeigen die Vielfalt und Mut derer, die der Allmacht des Staates
den Kampf angesagt haben. Die Ausstellung wurde vom Zentralverband
demokratischer Widerstandskämpfer und Verfolgtenorganisationen
und von der Gedenkstätte Deutscher Widerstand konzipiert
und bleibt in Forst bis zum 19. November zu Gast. Außerdem
plant das Museum für den 18. November eine neue Gesprächsrunde
für alle Interessierten zum Thema Rückkehrer in
Forst.
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