Cottbus (gg). Der Blick in den Spreeauenpark umrahmte
das donnerstägliche PolitPiano-Gespräch im Café
Bellevue in der Messe Cottbus und erinnert Dieter Hütte,
Chef der Tourismusmarketing Brandenburg GmbH, an die Anfänge
hier vor elf Jahren: Damals zur BuGa gab es auch so ein
Gemeinschaftsbewusstsein für die Stärken der Region
- das gilt es heute wieder zu finden!. Vermarktung ist sein
Geschäft und das muss sich immer mehr mit Imagebildung beschäftigen.
Wir hatten vor zwei Jahren die Chance, einen Riesen-Kongress
hierher zu holen, aber Berlin machte das Rennen trotz schlechterer
Bedingungen. Später ermutigt das den Gastgeber, CMT-Chef
Bernd Koch zu fragen, warum er damals nicht einbezogen wurde.
Immerhin gehört die Messe Cottbus zu den Top 50 der deutschen
Kongress-Standorte.
Ob Cottbuser Werben geholfen hätte, bleibt Spekulation, denn
die Stadt hat in Sachen Image den Selbstfindungsprozess
noch nicht abgeschlossen und auch sonst einige interne Schwierigkeiten,
bestätigt Tourismusvereinschef Wieland Eschenburg: Was
uns so schwer fällt, ist sich am Erfolg des anderen zu freuen
- über den Tellerrand zu gucken und sich gegenseitig den
Ball zu zuspielen. Er denkt an Kongressgäste, die zwar
im Best Western buchen, aber schon gern den großen Messesaal
nutzen würden und ähnliche Synergien, die mitunter am
Hoheitsdenken Einzelner zuweilen scheitern.
Das schlägt sich nieder: Das aktuelle Tourismusbarometer
verzeichnet ein dickes Minus (10 Prozent) für die Übernachtungsgäste
in Cottbus. Nur durch die Blume lässt das TMB-Chef Dieter
Hütte anklingen. Dirk Höft als Cottbuser Hotelier allerdings
weiß es, weil er danach rechnen muss und er fragt nach.
Was klar ist: Auch im Landesmaßstab werden künftig
Schwerpunkte gesetzt: Investitionen an Rad- und Wasserwegen
gehören dazu. Die Chance für Cottbus liegt in
der Mitte zwischen Spreewald und Lausitzer Seenland, sagt
TMB-Chef Dieter Hütte. Was da ist, muss verzahnt werden,
betont er mehrfach.
Wasser ist auch das Thema des Kulturland Brandenburg-Jahres 2007
und das findet mit förderwürdigen Netzwerkprojekten
dann auch in der Lausitz wieder reichlich Ansatzpunkte, so Brigitte
Faber-Schmidt, die Geschäftsführerin des gleichnamigen
Vereins. Etwas Bleibendes zu schaffen und Kultur mit Tourismus
zu verzahnen - das ist uns schon oft gelungen! In Schinkels
225. Geburtstagsjahr spielte die Stadt mit dem neuen IKMZ und
dem Dieselkraftwerk eine Rolle im landesweiten Kulturentdeckerkreis.
Dinge, die wir selbst nicht hoch genug schätzen,
beklagt forsch, aber nicht resigniert Wieland Eschenburg. Wir
werden jetzt die touristischen Entscheider nach Cottbus einladen,
denn Werbung breit streuen bringt nichts - nur persönliche
Kontakte helfen wirkliche Bindungen zu bauen, hat er erfahren
und bereitet bald Termine vor.
Mit dem Spreewald verbindet da mehr als nur die Spree. Amtsdirektor
Hans Gahler, Gast im Publikum will über Cottbus am oder im
Spreewald keine Dis-kussion mehr zulassen Es ist ein EU-Wirtschaftsraum
und uns gäb es nicht ohne Euch! Das sieht auch Wieland
Eschenburg so und hofft, dass diese Einheit unter neuem OB-Regime
auch wieder institutionell untermauert wird.
Schließlich schläft auch der europäische Nachbar
nicht: Die Tschechen sind ein echter Markt - auf ihrer Reise
an die Ostsee müssen sie bei uns durch, vermerkt Dieter
Hütte.
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Leuchtende
Ballons erhellen das Café Bellevue beim PolitPiano-Talk.
Die CMT will den gläsernen Raum künftig für Feste
und Feierlichkeiten vermieten. Der sonnige Ausblick und der Anschluss
an den Park machen das besonders attraktiv |