Forst
(sp). Eine Machete sollte Jener schon dabei haben, der sich
zu heutiger Zeit am Mühlengraben entlang - einem wesentlichen
Teil der Forster Geschichte - dieser auf der Spur ist.
Noch am Anfang des 20. Jahrhunderts lag der dünne Lohmühlgraben
offen und grenzte mit dem Mühlgraben zwischen Gerberstraße
und Jägerstraße das eigentliche (Gründungs-) Stadtgebiet
von Forst ein. Ganz schön eng erscheint dieses winziges Gebiet
heute in Anbetracht der Gesamtstadt. Denn von der Sorauer Straße
über das Alte Amt, Uferstraße und Promenade bis zur
Kirchstraße lief der alte Graben, der heute verrohrt unter
dem Straßenpflaster als Rinnsal dahinplätschert.
Er diente der Schumacherinnung jahrhundertelang als Antrieb für
die Lohmühle, um Rohstoffe für das Gerben zu mahlen.
Der nördliche Ausfluss und rund 40 Meter freier Verlauf sind
heute noch zu sehen. Dazu muss man sich, etwas abenteuerlustig,
durch dichtes Gestrüpp am Rande des Grundstückes vom
Park 7 kämpfen, bis sich der Graben erblicken lässt.
Und bereits kurz vor dem Lindenplatz verschwindet er für
immer unter der Stadt.
Und diese ist nach wie vor von ihm geprägt. Die Biegung von
Promenade und Uferstraße lässt den Verlauf erahnen,
der Wassergraben um das Alte Amt war einmal dadurch bewässert.
1915 entschied die Stadtverordnetenversammlung ihn unter die Erde
legen zu lassen. Aber noch 1998 beim Neubau der Häuser an
der Promenade musste sein Verlauf berücksichtigt werden.
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