Region/Forst
(sp). Bereits 17 Standorte hat das Institut für Neue Industriekultur
(INIK) in der Lausitz seit untersucht. Im Fokus stehen leerstehende
Fabrikanlagen, denen neues Leben eingehaucht werden könnte
- auf ganz verschiedenen Wegen.
Die dreijährige Forschungsarbeit des deutsch-polnischen Institutes,
das zu 75 Prozent von der Euroregion Spree-Neiße-Bober,
zu 15 Prozent von Hochschulenn und 10 Prozent von der Stadt Forst
unterstützt wird, neigt sich dem Ende zu. Am Ende des Vorhabens
steht nächsten Jahres ein Handbuch aus 24 Beispielprojekten.
In diesem bekommen Investoren und Stadtverwaltung Ideen und Rüstzeug
in die Hand, selbst nach Lösungen und Nutzungen für
Industriebrachen zu suchen.
Neue Angriffspunkte
In den ersten Jahren wurden vorrangig Einzelobjekte auf Sanierungsfähigkeit
und Nachnutzung untersucht, wie Tuch- fabriken in Forst und Spremberg
(mögliche Nachnutzung als Wohnraum), das TKO in Schwarze
Pumpe (als Laborgebäude) oder die Teppichfabrik Smyrna in
der Berliner Straße in Cottbus, die als neuer Wohn- und
Arbeitsort umgebaut werden könnte. Aber auch Fabriken und
Siedlungsbauten in Nowa Sol, Zary und Lubsko wurden untersucht.
Die Vorzeichen haben sich geändert: In den letzten
Jahren gab es einen Paradigmenwechsel klärt der Institutsleiter
Professor Markus Otto auf die Menschen sehen in leergezogenen
Fabriken jetzt wieder mehr Potenziale als Probleme. In nächster
Zeit stehen auch beim INIK mehr die Frage im Vordergrund, die
die vielen leerstehenden Industriebauten in Stadt und Region als
Chancen vermarktet werden können.
Auch in Forst gibt es 126 Chancen lächelt Otto.
Geld wäre ja da - 1,5 Milliarden Euro aus amerikanischen
Pensionsfonds warten auf Investitionsmöglichkeiten.
Um diese Möglichkeiten weithin sichtbar zu machen, wird für
Forst im nächsten halben Jahr ein Marketingregister
erstellt. Dort sind alle 126 Industriebrachen nach Kriterien aufgelistet.
Damit bleiben die Fabriken nicht im elektronischen Niemandsland
stecken und Investoren können fündig werden. Manchmal
spielt hier auch der das zufälle Daraufstoßen eine
Rolle so Markus Otto. In Cottbus soll darüberhinaus
ein Netzwerk Industriekultur enstehen, das unter anderem
einen Beirat für die Stadtspitze vorschlägt.
Ländliche Industrie
Neu sind auch Untersuchungen jenseits der großen Städte.
So werden im Spreewald die Nachnnutzung von ehemaligen Arbeitstätten
im Tourismusbereich besipielhaft untersucht, wo genau wie in Drebkau
die kleinteilige Umgebung im Vordergrund steht.
Überhaupt - im Toursimus gibt es noch viel Potenzial. Peitz
und das Textilmuseum sind großartige Juwele, hier muss mehr
für die Vernetzung getan werden so Otto. Geschäftsfüh-rer
Dr. Lars Scharnnholz beschwichtigt aber: Von Industrie-Tourismus
kann die Region wohl nicht gesunden. Ich halte auch die Meinung
der IBA für problematisch, zu große Hoffnungen zu wecken.
Wichtig sei es aber, Möglichkeiten zu verdichten.
Und wer weiß - wenn die Region und ihre einzigartigen Bauwerke
dank neuer Vernetzungen und innovativer Ideen bekannter wird,
kommen sie auch wieder, die Geldgeber.
Ergebnisse werden schon einmal am 24. November während der
Projekttage im Cottbuser E-Werk vorgestellt.
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