Forst
(sp). Ein wenig erschrickt man doch: Ein Karren wird mühevoll
gezogen, in der Küche wird gekocht und im Wohnzimmer fern
geschaut. Viele lebensgroße Figuren veranschaulichen in
der Austellung zum 100-jährigen Jubiläum des Elektrizitätswerkes
Forst die Arbeit und das Leben mit dem Strom im Textilmuseum.
In hervorragender Weise wird verdeutlicht, wie unser Leben sich
mit der Entwicklung von elektrischen Geräten verändert
hat, wie sich die Herstellung und der Transport des Stromes selbst
wandelte. Dazu hat das Museum viele Gegenstände liebevoll
zusammengesucht und arrangiert.
Und was für den Technikbegeisterten das Museum ist, ist für
den heimatkundlich Interessierten das Buch von Autor Hans Kober,
Chronist für Energie und Postgeschichte der Niederlausitz,
dass zeitgleich zur Eröffnung letzte Woche auf den Markt
gekommen ist. In 28 Kapiteln ist es nicht ein Buch über Strom,
sondern eine hervorragende Chronologie über Industrie- und
Baugeschichte in Forst geworden. Es zeigt, wie die speziellen
Probleme der Energieversorgung in den zahreichen politischen und
wirtschaftlichen Umbrüchen der letzten 100 Jahre gemeistert
wurden. Den Abschluss bildet ein einzigartiges Diagramm, das die
Höhe der verbrauchten Energie Stadt- und Regionalgeschichte
wie in einem Aktienkurs direkt widerspiegelt. Tendenz: Leicht
fallend.
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Im Textilmuseum
fühlen sich die elektrischen Geräte und historisch gekleideten
Figuren ziemlich wohl. Hier wird gerade ein Karren zum Strommastentransport
gezogen Foto: S.P. |