Cottbus/Danzig/Riga
(h.). Jetzt schon zum Urlaub? wundert sich die junge
Frau im Lötzener Landhandel, als die Cottbuser nach der leckeren
Maslanka naturalna, der masurischen Buttermilch, fragen. Der Frühling
hat zwar auch hier geradezu hochsommerlich (26 Grad) Einzug gehalten
und die unzähligen Storchennester sind schon besetzt, aber
Touristen erwartet man eigentlich erst nach dem 20. Mai. Die geführte
Tour von Caravan-Krokor hat seit mehreren Jahren Polen-und Baltikum-Erfahrung
und nutzt die Vorzüge der Freiräume an der Schwelle
zur Saison. Nach dem Besuch der Marienburg, des alten Machtzentrums
des Deutschen Ordens, bestaunten die Lausitzer die raschen Aufbauerfolge
der Hansestädte Danzig und Elblag. Der EU-Beitritt vor zwei
Jahren hat das Nachbarland sichtlich beflügelt. Auch im litauischen
Vilnius ist der Aufbruch nach Europa zu spüren. Allerdings
gibt es in der Bevölkerung viel Angst vor dem Euro, den die
litauische Wirtschaft dringend wünscht.
Von der Hoffnung auf deutsche Hilfe und Fürsprache bei den
EU-Behörden ist allenthalben zu hören. Die Touristen
aus Cottbus, Thüringen, Niedersachsen und Österreich
wurden herzlich aufgenommen, und das schöne Trakai-Lied war
bald um die "Annemarie-Polka" ergänzt.
In Riga erfahren die Caravaner heute von der lettisch-deutschen
Geschichte der Altstadt und sehen hervorragende Beispiele europäischer
Jugendstilarchitektur. Hier wie in anderen Städten des Baltikums,
die teils den Status eines Weltkulturerbes haben, fallen schöne
Beispiele des Wiederaufbaus längst verloren geglaubter Baudenkmale
auf. Sie haben große Symbolkraft für die neu gewonnene
Souveränität der aus sowjetischer Bevormundung entlassenen
Völker. Eine weitere Baltikum-Tour startet am 27. Mai. Informationen
unter ww.caravan-krokor.de.
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Das Rigaer
Schwarzhäupterhaus, einst Versammlungsort der Bürgerschaft,
ist neu erbaut worden und gilt als Symbol neuen lettischen Nationalstolzes
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