Cottbus
(h/gg). Jetzt steht es fest: Das neue Osttor,
das zwischen Spree und Mühlengraben von Sandow her den Zugang
zur Kernstadt markiert, wird am 15. Juni feierlich übergeben.
Drei Tage später wird sich der große historische Festumzug
durch dieses Tor bewegen. Wir widmen dieses Tor unserer
Heimatstadt Cottbus, sagt Gerhard Schnapke, und wünschen
uns, dass es nie jemand verschließe, dass Cottbus hier und
generell weltoffen und lebensfroh bleibt.
Das Projekt rechtfertigt solche über den Alltag hinaus gefassten
Gedanken. Immerhin schließt der Brückenschlag ein Investitionsvolumen
in zweistelliger Millionenhöhe ab. In nur drei Jahren sind
altersgerechte Wohnungen, ein Pflegezentrum und eine Augenklinik
entstanden, ein nagelneues Ärztehaus und die edlen Stadtvillen
am Goethepark mit Tiefgaragen reflektieren gerade zum ersten Mal
die Frühlingssonne. Die historische Gastronomie-Villa hat
inzwischen schon Stammpublikum, das gern durch die sanierten Fabrikarkaden
spaziert. Und das immer wieder, denn nicht nur die Küche
ist gut, auch das Ambiente spricht an.
Man vergisst sehr schnell, dabei ist es noch gar nicht so lange
her: Zuvor bedeckte das Areal eine Industriebrache, wie es leider
noch zu viele in schönen Lausitzer Städten wie Cottbus,
Forst oder Spremberg gibt. Inzwischen ist das komfortable Pflegezentrum
voll in Betrieb, auch die Augenklinik, die Fabrikgebäude
1 und 2 und weitere Bauten sind zu 100 Prozent belegt und die
Senioren genießen die Nähe zur erwachenden Natur an
der Spree, sagt Jörg Schnapke, der Geschäftsführer
der betreibenden Medicus-Gesellschaft ist.
Das neue Osttor soll diese neue mit der alten Seite verbinden
- auch baulich. Die technisch nicht gerade einfache Stahl-Glas-Verbindung
zwischen einem hundertjährigen Back-steinbau und einem vielgeschossigen
Neubau ist mehr symbolisch von Bedeutung als wirtschaftlich nötig,
erklärt Gerhard Schnapke. Aber um kurz Gerechnetes geht es
einem Unternehmen, das in einer Stadt verwurzelt ist, nicht. Hier
in der Franz-Mehring Straße werden Zeichen gesetzt, die
in der ganzen Region wahrgenommen werden. Der Bauherr ist sich
sicher, dass auch in der Stadtpromenade ein Projekt unter Einbeziehung
der alten Blechenschule vorankommt. Und auch die Flächen
zwischen Brandenburger Platz und der Mühleninsel sind Planungsflächen.
Für die Brückenkonstruktion übrigens haben sich
Studenten der Stadt kreative Gedanken gemacht. Aus jeder Menge
Luftschlössern und atemberaubenden Entwürfen wird nun
das Machbare herausgefiltert.
Mit dem Osttor öffnet sich auch das neue Ärztehaus,
das an die DKB-Bank-Fabrik angedockt ist und das Gesundheits-Angebot
der Mühleninsel komplettiert. Das Tor wird damit zur gläsernen
Verbindung für das junge Gesundheitszentrum.
Abgerundet wird die Gesamtinvestition an der herrlichen Spreelage
mit einer weiteren Aufwertung Ecklösung Franz-Mehring-
/ Willi-Brandt-Straße in den nächsten zwei Jahren.
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In den letzten
Jahren hat sich das Gebiet Mühleninsel / Goethepark täglich
verändert. Bauherr Gerhard Schnapke: Wir haben gut
vorgedacht, die Menschen, die alten wie die jungen, fühlen
sich wohl hier und verspüren gemeinsamen Optimismus
Darüber,
wie die Brückengestalt und damit das Osttor aussehen könnten,
ließen Jörg und Gerhard Schnapke - hier bei der damaligen
Gewinnerermittlung - auch Leser der GRÜNEN Heimatzeitung
mit entscheiden. Die Cottbuser hatten viele Ideen, favorisierten
aber eine moderne Lösung für eine zukunftsorientierte
Stadt Fotos: CGA-Archiv
Das neue
Osttor aus der Innenstadt kommend gesehen (oben) und in umgekehrter
Richtung für den aus Osten Kommenden (unten). Hier ist sehr
gut zu erkennen, dass die Brücke an das neue Ärztehaus
andockt, so dass Patienten von der Mühleninsel diesen bequemen
Weg nehmen können
Animation: Büro Richter Altmann Jyrch
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