Cottbus
(h). Zwei neue Ausstellungen sind sehenswert in der Innenstadt.
In der Hauptsparkasse zeigt Horst Ring Acryltafeln, himmelstürmende
Tibetfotos (faszinierend warmfarbig) und filigrane Grafik. Der
Cottbuser ist als vielseitig und wenig umständlich bekannt,
entsprechend direkt sprechen vor allem seine Tafeln den Betrachter
an, fesseln ihn schrill oder schmeichelnd, aber immer klar formuliert.
Im Sparkassenfoyer hatte Ring schon 1994 mit der Netzinstallation
bis in 17 Meter Höhe Zeichen gesetzt, so wie an manchen Cottbuser
Fassaden. Auch der jetzt hinfällige Krebs am Standtring /
Görlitzer Straße ist seiner.
In der Sprem, jetzt als Kunstmuseum Dieselkraftwerk - DKW firmierend,
sind in der oberen Etage noch bis Mai Gartenbilder
von Rudi Tröger zu sehen. Sie erschließen sich nicht
im hastigen Hineilen. Romantik und Ruhe ergreifen den Hineinsinkenden
und lassen in bald entdecken, dass manches unfertig wirkt. Trögers
Bilder sind Prozesse. Er setzt Flächen zueinander und lässt
Linien spielen, mit denen manches Frühlingsbild federleicht
wie ein Sonnengespinst wird, hingegen manch abgelegtes Gartengerät
zum schwermütigen Waldgeheimnis. Garten heißt nicht
Klein-Klein, sondern ist Park, Traum, Weite und doch wieder Detail.
Die Ausstellung gliedert sich in fünf Jahreszeiten und es
gibt einen dicken, sehr lesens- und sehenswerten Katalog dazu.
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Der Cottbuser
Künstler Horst Ring an seinen Tafelbildern im Gespräch
mit Sparkassenchef Ulrich Lepsch Foto: J.Ha. |