Cottbus
(h). Von bis zu 150 Millionen Euro Verlusten ist die Rede; genauer
zu definieren vermag den Betrag keiner, auch die Fachleute nicht.
So stellte sich die Situation gestern abend bei der Sondersitzung
der Stadtverordneten dar. Die Oberbürgermeisterin warb um
Zustimmung für ein mittelfristiges Sanierungskonzept der
seit Dezember tageweise insolventen Stadtwerke. Auch aktuell wäre
der Kommunalbetrieb zur Insolvenz gezwungen, würden nicht
kurzfristige Kreditgeber Rückzahlungen stunden.
Ein vorgelegtes Konzept verteilt Lasten auf das Land, die Stadt,
das Stadtwerke-Personal und die Verbraucher. Die werden in jedem
Falle für Fehlentscheidungen und Missmanagement zur Kasse
gebeten, war zu vernehmen. Einziger Unterschied zwischen teurer
Sanierung und Planinsolvenz: Im ersten Falle bestünde Hoffnung,
dass die Verluste der Stadt in sechs bis zehn Jahren zurückgezahlt
würden. Der Hoffnungsschimmer ist schwach, zumal auch in
diesen Tagen das Heizkraftwerk von Turbulenzen betroffen ist.
Bei Redaktionsschluss tagte das Parlament noch. Problem: Die Mehrheit
der Abgeordneten sah sich außerstande, vagen Zahlenkolonnen
betriebswirtschaftliche Chancen zuzuordnen
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