Region
(sp). Mit über 90 Prozent der Stimmen wurde am 7. Januar
Landtagsabgeordnete Monika Schulz zur CDU-Kreisvorsitzenden in
Spree-Neiße gewählt. Neben der bereits seit zehn Jahren
sehr engagierten Politikerin aus Atterwasch bei Guben, werden
Gabriela Arzt aus Forst und Hartmut Höna aus Spremberg als
Stellvertreter im Vorstand dabei sein. Über die nächsten
Schritte sprach sie mit Stephan PÖNACK.
Was sind die wichtigsten Politikfelder in diesem
Jahr?
M. SCHULZ: Das beherrschende Thema bleibt Arbeitslosigkeit
und Abwanderung aus der Region. Ganz wichtig auch die Konsolidierung
der Kreisfinanzen. Und auch schon mal die Vorbereitung auf die
nächste Kommunalwahl. Für mich persönlich steht
auch ganz klar die Familienpolitik im Vordergrund - Familie ist
ja auch ein wesentlicher Standortfaktor. Das haben aber leider
noch nicht alle verstanden.
Was gibt es im Kreisverband Spree-Neiße intern
zu tun?
M. SCHULZ: Vorallem ist es wichtig, dass wir als CDU mit
einer Stimme spechen - im gesamten Landkreis. Das hat im Wahlkampf
nicht funktioniert und darin lag auch die Niederlage unserer Kandidatin.
Das haben wir ganz klar vermasselt. Gleichzeitig müssen wir
die Partei auch offen für junge Mitglieder machen - sonst
werden wir eine sterbende Partei.
Wie sieht es mit der Zusammenarbeit mit dem Kreisverband
Cottbus aus?
M. SCHULZ: Das ist schon ein wichtiger Punkt. Eine Fusion
wird es aber nicht so bald geben! Mental sind wir noch nicht dazu
bereit, aber für einen Prozess der Annäherung.
Hat sich der Landkreis 2005 gut entwickelt?
M. SCHULZ: 2005 war ja geprägt durch das Hartz-IV-Gesetz.
Wir haben noch keine genaue Statistik und müssen sehen, dass
es kein finanzieller Bumerang für den Kreis wird.
Gibt es 2006 Opposition gegenüber dem Landrat
Dieter Friese?
M. SCHULZ: Der Herr Landrat wird damit leben müssen,
das wir konstruktive Kritik äußern, aber zum Wohle
des Kreises werden wir ihn wo es möglich ist, ganz klar unterstützen.
Sie sind auch zehn Jahre Landesvorsitzende der FrauenUnion.
Sind sie voran gekommen?
M. SCHULZ: Natürlich ist da viel passiert! Wenn man
sich umschaut - viele Frauen sind in der Politik. Als ein großes
Vorbild dient jetzt natürlich auch unsere Bundeskanzlerin.
In der Vereinbarkeit von Frau und Beruf gibt es aber weiterhin
großen Handlungsbedarf. Ich begrüße da die Einführung
der Familienkasse.
Macht denn eine Frauenqoute Sinn?
M. SCHULZ: Nur manchmal. Für mich ist es wichtiger,
dass man nach seiner Leistung bewertet wird, und Frauen nicht
mehr als Männer leisten müssen.
Wenn man so schwer beschäftigt ist, braucht
man einen Ausgleich. Was machen Sie?
M. SCHULZ: In meiner Freizeit male ich gern. Ich kann mich
da weg denken. Das Motiv entsteht eher spontan - meist Landschaftsbilder
mit Öl auf Türen in meinem Haus. Das würde ich
auch anderen Politikern empfehlen, um sich mal zu entspannen.
Vielen Dank für das Gespräch!
|
CDU-Landtagsabgeordnete und neue Kreisvorsitzende Monika Schulz
Foto: Archiv |