Forst
(tr). Die Forster Ortsumfahrung, die sogenannte Westtangente,
wird mittelfristig nicht gebaut werden. Das teilte der Landesbetrieb
für Straßenwesen der GRÜNEN Heimatzeitung mit.
Demzufolge wurde von 2001 bis 2004 intensiv an der Entwurfsplanung
gearbeitet. Im April 2005 konnte der entsprechende Richtlinienentwurf
vorgelegt werden. Seitdem ist es um die Trasse sehr still geworden.
Wir hätten sehr gern das notwendige Planfeststellungsverfahren
vorbereitet, erzählt Frank-Dieter Manteufel, Bereichsleiter
Planung beim Landesbetrieb.
Geld fehlt Und weiter: Die fehlende finanzielle Untersetzung
ist der Hauptgrund, weshalb am Vorhaben nicht weiter gearbeitet
wird. Und genau dieser bildet den Knackpunkt: Rund 17,1
Millionen Euro müssten für die Trasse investiert werden.
Davon sind circa 16 Millionen Euro reine Baukosten. Von Beginn
an war die Forster Ortsumfahrung (B 112) lediglich als eine von
zwei Reservemaßnahmen geplant. Für die
zweite Reservetrasse, nämlich die Ortsumfahrung
Spremberg, ist voraussichtlich 2006 Baubeginn. Ein Fünkchen
Hoffnung gibt es aber noch für die Forster Westtangente:
So wird abgewartet, wie sich die neue Bundesregierung positionieren
wird. So wird ein Fünf-Jahres-plan erwartet. Immerhin würde
die neue Straße die Rosenstadt ganz massiv vom Durchgangsverkehr
entlasten. Unabhängig von der Mauteinführung fahren
immer mehr Brummis vom Grenzübergang Guben in
Richtung Süden.
Stadtschnellstraße Würde die Ortsumfahrung gebaut
werden, handelt es sich allerdings um keine Kraftfahrzeugstraße.
Es ist eigentlich eine Stadtschnellstraße, erzählt
Bernd Leonhardt, Sachgebietsleiter Planung beim Landesbetrieb.
Von Nord nach Süd
Immerhin wäre die neue Trasse mit 6,5 Kilometern rund einen
Kilometer kürzer als die bisherige Stadtdurchfahrt über
Euloer, Cottbuser, Spremberger und Umgehungsstraße. Sie
würde an der Einmündung der Grenzstraße
Sacro beginnen, westlich an Forst vorbeiführen und
in der Nähe der Esso-Tankstelle an der A 15 auf die alte
B 112 wieder einmünden. Insgesamt sind sieben Bauwerke und
18 Durchlässe forciert. Größtes Einzelprojekt
wäre die Unterführung unter der Bahntrasse mit Bereich
Teichstraße. Vier Knotenpunkte würden gebaut werden,
darunter in der August-Bebel-Straße sowie in der Spremberger
Straße (ehemalige B 122, jetzt L 49). Als ökologisch
sensibel wird dabei insbesondere der Bereich an den Jamnoer Teichen
eingeschätzt.
Neben den Finanzen gibt es also auch auf anderen Gebieten reichlichen
Diskussionsbedarf, der rechtlich im Planfeststellungsverfahren
behandelt werden wird.
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Bild oben:
Die neue Ortsumfahrung würde unmittelbar an der Grenzstraße
beginnen.
Bild unten: Würde die Westtangente gebaut, erhielte sie eine
moderne Bahnunterführung als Tragebauwerk. Bislang
kann der Euloer Tunnel nur mit einem Fahrzeug und Tempo
30 befahren werden.
Fotos:
T. Richter
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