Cottbus/Baalbek
(GHZ/ha). Von August bis Oktober weilte ein neunköpfiges
Team des Lehrstuhls Vermessungskunde der Brandenburgischen Technischen
Universität Cottbus im Libanon, um die Umstände zu erforschen,
die im Römischen Reich zum Bau eines 100 Meter langen Versammlungsraums
eines Kultvereins führten.
Die Erforschung des Orients ist heute an deutschen Hochschulen
und Universitäten höchst selten, erklärt
Prof. Dr. Klaus Rheidt vom Lehrstuhl Baugeschichte, der das Projekt
zusammen mit der Orientabteilung des Deutschen Archäologischen
Institut leitet. 1998 begann der Kontakt nach Baalbek mit
dem Bau eines Museums in den Ruinen. Mein Vorgänger, Prof.
Adolf Hoffmann, der heute am Archäologischen Institut in
Instanbul tätig ist, ermöglicht uns die Kooperationen
nach Baalbek, so Prof Rheidt. 2002 gab es bereits ein Vorprojekt
mit geringem Budget. Dieses Jahr folgte der Forschungsauftrag
der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit 30 000 Euro Sachgeldern.
In den kommenden Sommermonaten soll wieder eine Gruppe mit Cottbuser
Beteiligung in den Libanon reisen. Bis dahin werden die Unmengen
an Fotos, Zeichnungen, Pläne und Erkenntnisse in eine international
zugängliche Datenbank eingepflegt. Ziel der Forschungen
sind zahlreiche Fachpublikationen und Facharbeiten, aber auch
Bücher für Laien, in denen die erstaunliche Stadtentwicklung
vom Siedlungshügel bis zu einem der größten römischen
Zentren dokumentiert wird.
Baalbek liegt auf einem 1 100 Meter hohen Hochplateau in der Bequa-Ebene.
Der Ort wandelte sich von orientalisch geprägter Kultur über
eine internation bedeutsame Stadt im Römischen Reich und
Festung im Konflikt der Kreuzfahrer. bis zur heutigen osmanisch-arabischen
Kleinstadt.
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