Kolkwitz (gg). An der Gemeindeverwaltung ist der Lichterschmuck
angebracht. Für Bürgermeister Fritz Handrow Zeit zum
Bilanzziehen. Gabi Grube fragte nach den Erfolgen und Rückschlägen
2005 und der Aussicht auf 2006.
Die Nachbarn in Burg haben in dieser Woche Kurort-Status
erhalten. Ist Wellness auch ein Thema für Kolkwitz?
F. Handrow: Dazu fehlt uns der landschaftliche Reiz, aber
durchaus: Mit Radwegen und unserer großen Anzahl an Pferdehöfen
können wir sicher in irgend einer Weise anknüpfen. Da
sind wir auch schon am Überlegen.
Sonst denke ich, dass die Entscheidung auf Gewerbe und Industrie
zu setzen für Kolkwitz die richtige war. Und für 2006
kündigen sich bereits weitere Erfolge an. Immerhin haben
200 Menschen nur in der Nahrungsmittelbranche Arbeit im Krieschower
Gewerbegebiet - darauf lässt sich aufbauen.
Welche Bauprojekte stehen noch in den Ortsteilen an?
F. Handrow: Gerade hier haben wir in 2005 eine Wende erlebt:
Aus dem Dorferneuerungsprogramm fließen weniger bzw. gar
keine Mittel mehr, weil die Landesregierung andere Prioritäten
setzt. Mancher Traum wird einer bleiben. Wir sind froh, dass wir
für Papitz noch Friedhofs- und Straßenbau finanzieren
konnten. In Hänchen, Klein Gaglow und Eichow wird uns bis
2007 noch der Bau von Abwasserkanälen beschäftigen -
dann haben wir diese Aufgabe geschafft.
Klingt da mehr als Erleichterung mit?
F. Handrow: Erleichterung, aber auch ein wenige Enttäuschung,
dass sich manche Kolkwitzer über diese nachweislichen Fortschritte
nicht mehr freuen können. Jede fertige Straße ist für
mich ein Erfolg. Aber vielfach überwiegt die Sicht auf die
Mängel und Nachteile. Schade!
Ist das Thema Oberschule auch so ein undankbares?
F. Handrow: Nein, die angekündigte Schließung
der Oberschule - das war ein echter Rückschlag in 2005. Aber
ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass es uns mit der heute schon
erkennbaren Zunahme der Schülerzahlen gelingt, die Schule
in wenigen Jahren wieder zu öffnen. Wir haben in diesem Jahr
vier erste Klassen eingeschult.
Wie sehr ist Versorgung mit Gesundheitsdiensten ein
Kolkwitzer Brennpunktthema?
F. Handrow: Unsere Kolkwitzer Ärzte haben - so ist
der heutige Stand - gute Chancen, ihre Praxen an fähige Nachfolger
zu übergeben. Damit bleibt die ärztliche Versorgung
langfristig gesichert. Da darf aber auch nichts schief gehen.
Für die älteren Leute wäre wichtig, dass im Kolkwitzer
Zentrum ein Geschäft für den täglichen Bedarf öffnet
- dort wo einst der O.K.-Markt war. Und die Chancen stehen gut
für nächstes Jahr.
Bleiben für Sie an Weihnachten auch ein paar freie
Tage?
F. Handrow: Es gibt am Dienstag nach Weihnachten einen
Sprechtag - ansonsten gönnen wir uns verkürzte Arbeitstage
und allen Kolkwitzern eine segensreiche Zeit!
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Weihnachtlich
präsentiert sich die
Gemeindeverwaltung in Kolkwitz |