Cottbus
(h). Gewohnt kurz faßte Oberbürgermeisterin Karin
Rätzel ihren Tätigkeitsbericht. Sie ging vor allem auf
die Bürgerversammlungen in den neuen Stadtteilen ein und
auf Schwerpunkte der regionalen Politik, nachdem Landrat Dieter
Friese nicht mehr zur Zusammenarbeit an gemeinsamen Aufgaben bereit
sei. Abgeordnete fanden, das seien der Worte zu wenig, es wären
die Veranstalter des Stadtfestes zu loben. Das brachte Beifall.
Als Karin Kühl als amtierende Stadtverordnetenvorsteherin
ergänzte, auch die Umweltwoche sei zu loben, trampelte ein
Mädchen laut los und verließ türknallend den Raum.
Das war zu wenig Erziehung. Das Mädchen hat zwar soeben die
Reifeprüfung an einer Cottbuser Schule bestanden, aber Reife
reduziert sich nach brandenburgischer Schulpolitik auf Wissen.
Mehrere junge Menschen protestierten im Stadtverordnetensaal gegen
das Bäumeabsägen am Schillerplatz. Es enspann sich eine
kurze Debatte. Zum Projekt Schillerplatz habe es Bürgerbeteiligung
und Gutachten aller Fachrichtungen gegeben, jetzt müsse man
Beschlossenes verwirklichen. Dennoch, so fand vor allem Abgeordnete
Martina Münch (SPD), sei mit dem subjektiven Befinden junger
Cottbuser sorgsam umzugehen. Die protestierende Gruppe hatte zuvor
ein vier Stunden langes Gespräch mit der Rathausspitze; Einsichten
waren nicht zu beobachten.
Diskutiert wurde über den AUB-Vorschlag, den Cottbus-Paß
für sozial Schwache in Sozialpaß umzubenennen und mehr
Menschen nützlich zu machen. Alle übrigen Fraktionen
lehnten ab. Im Mai sind 21 Pässe neu ausgegeben/verlängert
worden. Nicht zu verwechseln mit CottbusCard, die
touristische Angebote sammelt.
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Stadtverordnete
diese Woche bei der Arbeit. Am Rednerpult Oberbürgermeisterin
Karin Rätzel, in der Mitte des Präsidiumstischs die amtierende
Vorsteherin Karin Kühl (PDS), dahinter die Beigeordneten Berndt
Weiße und Mariette Tzschoppe. Vorn die Fraktion der AUB. Nur
sie ist mit Laptops ausgestattet, reklamierte aber am Mittwoch:
Die hier beahndelten Anfragen und Antworten stehen nicht im Netz
zur Verfügung. 15 Jahre nach der Wirtschafts- und Währungsunion
hat Kommunalpolitik - zumindest technologisch - so manche altbundesdeutsche
Gemeindevertretung überholt Foto:
Hnr. |