Cottbus
(h). Während die Aktuelle Stunde zum Tourismusthema
einschläfernd (und ergebnislos) dahin plätscherte, sich
eine kurze Debatte um ein Leitbild mit Grüne Stadt
an der Spree im Ludwig- Richter-Millieu verträumte
und dann kurz und bündig ein Haushaltplan-Rekord aufgestellt
wurde (im Oktober gabs noch nie einen Beschluß fürs
Folgejahr, der fürs laufende Jahr ist bis zur Stunde nicht
genehmigt!), gings beim Thema Bäderzentrum dann richtig
zur Sache.
Den Zündsatz legte zunächst SPD-Abgeordneter Wolfgang
Neubert mit dem Vorschlag, zugunsten von acht statt sechs Wettkampfbahnen
auf ein Sprungbecken zu verzichten sowie Betriebszeiten und Nutzungspreise
vorzugeben. Für derartige Regulierungen waren die Abgeordneten
nicht zu haben, die Veränderung auf acht Bahnen wurde aber
nach heftiger Auszeit-Debatte angenommen. Ein Bedarf für
Kunstspringen sei in Cottbus nicht zu erkennen, und das Land bindet
seine Förderzusage an die Wasserfläche; so sind mehr
Bahnen sinnvoller für die Nutzung.
PDS-Abgeordneter Poland Schöpe geißelte solche Kaupelei
scharf. Das ganze Projekt sei nicht zukunftsfähig, nur mittelmäßig.
Er forderte, wenn schon viel Geld ausgegeben werden, eine richtigen
Strömungskanal, der die Anlage hochattraktiv mache.
Die Oberbürgermeisterin relativierte: Politik müsse
Kompromisse finden, nahe an den Interessen der Bürger. Im
übrigen bleiben wir offen für jeden Investor, der uns
auf seine Kosten und eigenes Risiko ein tolles Bad baut.
Das gab Jawoll-Rufe von den CDU-Bänken - und
die Mehrheit für den Ausschreibungsbeschluß. Der geht
zweifelsfrei von Standort Sielower Straße für das Bad
aus.
Beschlossen worden ist auch eine reduzierte Dezernatsstruktur.
Da die Stadt in absehbarer Zeit weniger als 100 000 Einwohner
hat, sind nur noch drei statt vier Dezernate zulässig. Eine
entsprechende Struktur gilt ab 1.1.2005.
|
Letzte Verständigung zum Schwimmhallenbeschluß zwischen
Stadtverordnetenvorsteher Michael Wonneberger und Oberbürgermeisterin
Karin Rätzel - der Kompromiß gilt |