Cottbus
(h). Weihnachtsschmuck vor Totensonntag - das kommt für
Marktkauf nicht in Frage, jedenfalls nicht mit Heinz Evers in
Cottbus / Groß Gaglow. Daß bald nach dem Sommerurlaub
die Schokoladenweihnachtsmänner in den Regalen stehen, kann
er nicht verhindern: Der Umsatzdruck ist heute enorm
Dabei gebe es das klassische Weihnachtsgeschäft kaum noch.
Früher, sagt der Händler, der schon 23-jährig einen
Markt führte, gönnten sich die Kunden zum Fest Lachs
in Kleinabpackungen und Kräuterbutter. Heute hat Aldi
die Preise so in den Keller gedrückt, daß Edles alltäglich
wurde. Lachs gibts immer, alles andere auch.
Mit Ost oder West habe das nichts zu tun, ist sich Heinz Evers
sicher. Seit Sommer steht er dem Cottbuser Marktkauf vor und hat
das Lächeln ins Haus gebracht. Zu allen 200 Mitarbeitern
pflegt er menschlich-herzlichen Kontakt, mutet ihnen Verantwortung
zu. Die Worte Ossi und Wessi streiche
ich glatt, sagte er Donnerstag im PolitPiano. Danach lassen
sich Menschen nicht sortieren. Er habe in Märkten in allen
Bundesländern unter verschiedenen Flaggen meist als Feuerwehrmann
für besondere Aufgaben gearbeitet. Ost-West-Unterschiede
gibt es nicht, höchstens den, daß hier Ostprodukte,
wie zum Beispiel Spreewaldgurken, wesentlich gefragter sind als
im Westen, aber auch dort seien die im Kommen.
Im Weihnachtsgeschäft sind sich die Menschen auch geschmacklich
ähnlich, hat Evers beobachtet: Sie kaufen lieber teure Lind-Schokolade
als Aldi-Zeug - weils auf der Zunge anders wirkt.
Seine Weihnachtsbotschaft: Wir wollen die Belastung fürs
Personal erträglich halten. Marktkauf kalkuliert elf Prozent
vom Umsatz für Personalkosten, andere, aggressive Unternehmen
liegen bei sieben Prozent. Evers: Das merken Sie als Kunde.
Jedenfalls ist sicher: Am 24. Dezember wird auch dieses Jahr so
zeitig Ladenschluß sein, daß die Familie vor der Bescherung
gemeinsam zur christlichen Messe gehen kann.
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Vorfreude:
Auf dem Reiterhof Kutzeburger Mühle haben die Proben zum
Krippenspiel mit Tieren begonnen. Initiator Jürgen Dubnack,
Reitlehrerin Liane Below und Volker Mihan, Pfarrer der Herrnhuter
Brüdergemeinde (v.l.n. r.) sind engagiert bei der Sache.
700
Besucher kamen letztes Jahr. Die Reithalle war voll. Die Kollekte
hilft diesmal Bedürftigen in Bangaladesh Foto:
Hnr.
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