Niederlausitz
(tr). Hoch hinaus wollten sie schon immer, die Ströbitzer:
immerhin 40 Meter himmelwärts sollte sich schon der geplante
Kirchturm erstrecken. Bereits im Frühherbst 1931 wurde in dem
damaligen Dorf westlich von Cottbus das neue verklinkerte Gemeindehaus
in der Hans-Sachs-Straße eingeweiht. Doch in Ströbitz
sollte in den dreißiger Jahren eine große Kirche mit
dem 40 Meter hohen Turm gebaut werden. Aufgrund des Zweiten Weltkrieges
konnten diese Pläne nicht mehr realisiert werden, berichteten
die Lausitzer Kirchenkenner und Heimatforscher Dora Liersch und
Dr. Christian Lehm im Geschichtsstammtisch. In einer spannenden
Gesprächsrunde verwiesen sie auf weitere Besonderheiten Lausitzer
Kirchen. So klagte anno 1856 der Pfarrer der Schloßkirche,
daß Wasser hinter die Orgel liefe. Seit vielen
Jahrzehnten hat sich der Schwamm beharrlich in dieses Gotteshaus
eingenistet. Auch Anfang der siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts
standen wieder Umbauarbeiten an. Der damalige Pfarrer Ekkehard Runge
wollte unbedingt eine Toilette sowie eine Küche in die Kirche
einbauen. Doch der Rat der Stadt versagte ihm dabei die Unterstützung.
Daraufhin verschwand Runge für zwei Wochen im Untergrund.
Erst nachdem die Stadtverwaltung nachgab, tauchte der pfiffige Pfarrer
wieder auf und war zu Verhandlungen bereit.
Bereits 1962 wurde in Branitz ein Eisenbahnwaggon als Kirchenhaus
provisorisch eingeweiht. Im Laufe der Jahre erfolgten
Um- und Anbauten, so daß dieser Waggon heute als solcher kaum
mehr erkennbar ist. Auch die Kirchenmusiker spielten stets eine
große Rolle. Das erste Konzert fand im November 1896 in der
Oberkirche unter Musikdirektor Friedrich Graner statt. Damals wurden
500 Mark für den Bau der Lutherkirche gesammelt. Eine Fortsetzung
der Lausitzer Kirchenhistorie folgt. |
Dora Liersch und Dr. Christian Lehm vermittelten dem Publikum auf
amüsante
und liebenswerte Weise Lausitzer Kirchenhistorie. Fortsetzung folgt
Foto: Torsten Richter |