Cottbus
(tr). Für das Steilmann-Textilwerk innerhalb des früheren
Textilkombinates Cottbus (TKC) gibt es wieder einen leisen Hoffnungsschimmer.
Wir haben was in Aussicht, verriet die Betriebsratsvorsitzende
Petra Klos gegenüber der GRÜNEN Heimatzeitung. Doch noch
übt sich die Belegschaft in Zurückhaltung in bezug eines
neuen Investors. Eine Entscheidung wird tagtäglich erwartet.
Es könnte sich dabei um einen renommierten Investor aus den
alten Bundesländern handeln. Die Produktion könnte in
dem Cottbuser Firmengebäude, laut Klos, von heute auf
morgen wieder beginnen, da die Maschinen noch alle vor Ort
sind. Doch dämpft die Betriebsratsvorsitzende vorschnelle Hoffnungen:
Das ein Investor wirklich kommt, dürfte wie ein Sechser
im Lotto sein.
Bereits zum 31. März wurden von 100 Arbeitskräften, in
den meisten Fällen Frauen, die Kündigungen wirksam. In
vielen Fällen waren die Frauen die Alleinernährer
ihrer Familien. Normalerweise soll das Cottbuser Steilmann-Werk
zum 30. April abgewickelt sein. Insgesamt würden dann 160 Arbeitsplätze
verloren gehen.
Die Vorsitzende der Frauenliste Cottbus (FLC), Marianne Spring,
erhebt bezüglich der Steilmann-Tragödie Vorwürfe
gegen die Stadt: Erst auf Ini-tiative der Frauenliste hat
die Stadt überhaupt auf die Problematik reagiert. Erst am 16.
April fanden Gespräche zwischen der Stadt und Steilmann statt.
Es gab nicht einen
Rettungsversuch seitens der Verwaltung. Wozu leistet sich Cottbus
dann zwei Wirtschaftsförderungsgesellschaften? Doch ein
Fünkchen Zuversicht bleibt trotzdem: Wenn wir unsere
Hoffnungen aufgeben würden, hätten wir uns selbst auch
aufgegeben, sagt Betriebsratsvorsitzende Petra Klos mit einem
kleinen Leuchten in den Augen. |
Die Tür steht für Investoren weit offen, das Firmenschild
lädt ein: Abwicklung oder Neubeginn - vielleicht wird dem Cottbuser
Steilmann-Werk ein neuer Frühling vergönnt. Eine Entscheidung
wird sehnlichst erwartet
Foto:
Richter |