Gut
Geisendorf (ha). Farbenfroh reihen sich Tupfer an Tupfer auf
den Gemälden dramatischen, zupackenden Themen - die Handschrift
von Professor Willi Sitte ist auf den ersten Blick zu erkennen,
auch wenn die Formate eher ungewöhnlich klein sind, ein Kompromiß,
möglichst viele Bilder in den relativ kleinen Räumen des
Gutes Geisendorf zeigen zu können. Professor Sitte konnte bei
der Eröffnung der Ausstellung am vergangenen Sonnabend nicht
dabei sein, dafür war einer seiner langjährigen Schüler
dabei: der Cottbuser Künstler Günther Rechn, der begeistert
ist von der Ausstellung. Ich freue mich, daß Willi Sitte
seinen ureigensten Themen treu geblieben ist, besonders die Grafiken
finde ich beeinduckend. Ich weiß, daß er zur Zeit wegen
seiner Operation nicht malen kann, aber ich bin fest davon überzeugt,
daß er bald wieder obenauf ist, denn ich kenne ihn als wirklich
vitalen Menschen. Ich bin sehr froh, daß nun ein Teil seines
Lebenswerkes hier in der Lausitz zu sehen ist. Dazu in den
altehrwürdigen Räumen des Gutes Geisendorf, das mitten
in der Natur, umsäumt von Plastiken unterschiedlichster Art,
einen guten Kilometer hinter Neupetershain liegt. Hier war Willi
Sitte auf Einladung seines Freundes und Leiters des Kulturforums
Vattenfall Europe Mining & Generation, Klaus Trende, vorher
zu Besuch. Von dem Ort war er so angetan, daß er der Ausstellung
sofort zustimmte. Wer so schön Bilder präsentiert, wie
hier, von dem will ich nicht auch noch Geld haben, sagte Willi Sitte
bei seinem Besuch.
Bis zum 9. Juli ist die Ausstellung mit den 16 Ölbildern und
noch einmal 16 Lithografien auf Gut Geisendorf zu sehen, dann gehen
sie zusammen mit allen anderen weit über tausend Arbeiten von
Professor Wili Sitte in eine Stiftung über. Es wird sicher
die letzte Ausstellung dieser Art sein, denn Stiftungen arbeiten
anders als wir, sieht Klaus Trende in die Zukunft. Ich
finde diese Stiftung gut, dann bleiben die Bilder zusammen an einem
Ort und können jederzeit in einer Ausstellung gezeigt werden,
ergänzt Günther Rechn. |
Im eher ungewohnt handlichen Format (61 x 54 cm) sind diesmal die
16 Ölgemälde mit aktuellsten Themen, die nach der Eröffnung
rege diskutiert wurden
Fotos: Jens
Haberland
Günther Rechn war fünf Jahre lang Schüler von
Willi Sitte
Für Luca Signorelli heißt diese Zink-Lithografie
aus dem Jahre 1993 |