Cottbus
(h). GWC-Chef Torsten Kunze geißelte gestern die unfähige
Cottbuser Wirtschaftspolitik der letzten 13 Jahren scharf: Sie sei
erbärmlich, habe zu keiner einzigen nennenswerten
Investorenansiedlung geführt. Vor dem Wirtschaftsausschuß
entwickelte er Thesen zum Stadtumbau. Es reiche nicht, die Wirkungen
gigantischer Stadtflucht beispielsweise durch Häuserabriß
zu heilen, man müsse die Ursachen, nämlich den Arbeitsmarkt
behandeln. Er stelle sich mittelständische Unternehmen auf
nach Abriß freiwerdenden Wohngebietsflächen vor - Arbeit
also direkt vor den Haustüren der Cottbuser.
Leisten soll das unmöglich Scheinende die seit einer Woche
neu formierte EGC - Entwick-lungsgesellschaft Cottbus. Es gab im
Wirtschaftsausschuß sofort Zweifel: Die EGC aus Anteilen von
Stadt, GWC, Stadtwerken und LWG hat acht Mitarbeiter, davon zwei
Geschäftsführer und einen Prokuristen. Zur Frage nach
einer Übersicht von Gewerbeflächen in Cottbus könne
nur im nichtöffentlichen Teil der Ausschußsitzung Antwort
gegeben werden, erklärte einer der Geschäftsführer.
Indessen sprach GWC-Chef Kunze von dramatischer Verschlankung seiner
Gesellschaft. Von 191 auf 134 Mitarbeiter ist die GWC letztes Jahr
verkleinert worden, der Prozeß halte an. Am heiklen Markt
arbeite man indessen mit der GWG einzigartig zusammen. Könne
umzusiedelnden Mietern aus eigenem Bestand kein passendes Wohnungsangebot
gemacht werden, vermittle man nach Maklersatz an die GWG und umgekehrt.
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