Cottbus (h).
Wenn über einem Geschäft Back-Shop steht,
könnte das ein Zurückgebe-Laden sein. Vielleicht für
altgewordenes Brot? Shop heißt Laden, das wissen Schüler
ab 7. Klasse, back heißt zurück. Was oder wer soll
also zurück?
Wir alle sollten zurück vom lächerlichen Denglisch,
der unmotivierten Kreuzung englischer und deutscher Worte vor
allem im Bereich der Werbung.
Das wünschen sich die Aktiven des Vereins Deutsche Sprache,
der inzwischen 20 000 Mitglieder hat, eine kleine Ortsgruppe auch
in Cottbus. Sie regte den Märkischen Boten an, am heutigen
Tag der Deutschen Muttersprache möglichst ohne
Anglizismen im redaktionellen Teil auszukommen.
Das fällt inzwischen nicht mehr leicht, denn 4 600 Worte
unserer Umgangssprache stehen schon auf der Schwarzen Liste.
Da sind Baby oder Hobby als quasi eingedeutscht schon ausgenommen,
auch die Termine etwa der Computersprache, die natürlich
ihre Berechtigung behalten.
Die Muttersprache rein zu erhalten, ist eine Kulturaufgabe, der
gerade so große Unternehmen wie Post oder Bahn oder öffentlich-rechtliche
Medien verpflichtet sein müßten. Wie heftig gerade
die sündigen, erläutern Sprachfreunde zum Beispiel heute
ab 11 Uhr auf dem Altmarkt.
Wer mehr wissen will, ist am 27. Juli zu Prof. Kurt Gawlitter
ins Presse-Café DoppelDeck eingeladen. Er liest aus seinem
sprachpolitischen Roman Der verkaufte Mund.
Unterdessen haben die Lausitzer Gelegenheit, bei der Wahl eines
Schrottwortes 2004 über Verfehlungen nachzudenken (Wahlzettel
links unten).
Europaabgeordnete haben das offenbar noch nicht getan. Auf einen
Brief an die damaligen Kandidaten, sich für Deutsch als eine
Arbeitssprache der EU einzusetzen, fanden die inzwischen gewählten
Abgeordneten bis zur Stunde keine Antwort.
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Claudia Dünnhaupt und Klaus Hantschel waren Korrektoren dieser
Ausgabe. Beide sind Mitglied im Verein Deutsche Sprache und heute
auf dem Cottbuser Altmarkt aktiv
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