Cottbus
(gg). Fast drei Jahre streiten Kahrener bereits für eine Änderung
der Ortsumgehungtrasse der künftigen B 97. Zuerst sollte sie
durch Karlsfeld führen, jetzt führt die geplante Trasse
400 Meter entfernt von Kahrener Häusern übers Feld. Zu
wenig Abstand zum einzigen noch entwicklungsfähigen Cottbuser
Bauland - so klagen die Kahrener, die sich mittlerweile in einem
Verein organisiert haben. Sie favorisieren eine Trasse, von der
das Brandenburgische Straßenbauamt nicht überzeugt ist.
Amtsleiter Ludwig Herrn: Dreieinhalb Minuten Umweg reichen,
um die Ortsumgehung unattraktiv zu machen - in der Zeit ist man
von Groß Oßnig fast bis Stadtmitte gefahren!
Für die Behörde zählen Interessen der 50 000 Einwohner
in der City; die würden mit der Umgehung um rund 40 000 Fahrzeuge
pro Tag erleichtert. Das sieht auch der Bürgerverein Spremberger
Vorstadt so und wirft den Kahrenern Uneinsichtigkeit und Eigennutz
vor.
In zwei Wochen wird nun die Planfeststellungsunterlage zum ersten
Bauabschnitt (Merzdorf bis Haasow) Ortsbeiräten und Stadtverordnetenversammlung
vorgelegt. Dann müssen die letzten Argumente abgewogen werden.
Bereits mit diesem ersten Abschnitt entscheidet sich, ob die 25-Millionen
Euro-Investition ein Erfolg wird oder zum Eklat führt. Mehr
zum Thema im PolitPiano am morgigen Donnerstag mit Prof. Heiko Steiniger
von der BI Kahren e.V. |
Zwei Trassen zum Ziel: Noch
in diesem Jahr rechnet das Brandenburgische Straßenbauamt
mit einem Baustart am nördlichsten Punkt der östlichen
Ortsumfahrung. Schon einmal wurde die Trasse der Umgehung verschoben,
weil Anwohner von Karlsfeld Einspruch erhoben hatten (grün).
Noch mehr Ferne zur Stadt würde die Umgehung bald nutzlos machen,
heißt es von der Behörde. Dagegen hält die Kahrener
Bürgerinitiative, daß eine Trassenführung auf der
früheren Kohlebahnstrecke (rot) weniger Schaden an der Natur
anrichten würde und daß der Schwerverkehr Richtung Polen
ohnehin an Cottbus vorbei fährt. Die Umfahrung soll die Straße
der Jugend und die Dresdner Straße vom Schwerverkehr entlasten.
Welche Argumente wiegen schwerer? Dazu im PolitPiano, Donnerstag
19.30 Uhr. |