Cottbus
(tr). Unablässig strömt der Verkehr durch die vierspurige
Bahnhofstraße nach Norden und Süden. Auf einem Kilometer
führt die Magistrale durch die Innenstadt. Gleich zu Beginn
überquert sie als Brücke die zahlreichen Schienenstränge
des Cottbuser Hauptbahnhofes. Ab 2005 sollen dort bedeutende Umbauarbeiten
stattfinden. Es ist unter anderem geplant, mehrere Gleise, die dem
Güterverkehr vorbehalten waren, zurückzubauen. Außerdem
soll das Bahnhofsgelände endlich die langerwartete durchgehende
Tunnelverbindung erhalten, da auch einzelne Bahnsteige versetzt
werden sollen.
Bahnhof auf der Kippe
Doch das 150 Millionen-Projekt steht auf der Kippe aufgrund der
Finanznot des Bundes, erzählt Gisbert Gahler, Pressesprecher
der Deutschen Bahn für Berlin-Brandenburg. Zur Zeit laufen
die Gespräche zwischen Bund und Bahn. Gahler rechnet noch für
2004 mit einer Entscheidung, ob der Bahnhofsumbau erfolgen wird
oder nicht. Die Bahnhofsbrücke wurde bereits in den Wendejahren
völlig neu gebaut. Auf ihrem Zenit befinden sich noch einzelne
Reste des historischen Geländers. Ein Großteil konnte
vom Stadtmuseum gesichert werden und ziert heute dessen Hinterhof
in der Bahnhofstraße 52, erzählt Museumsdirektor Steffen
Krestin.
Verlag und Museum
Dieses markante Gebäude entstand 1924/25; die gleich dahinter
befindlichen Räumlichkeiten der einstigen Druckerei Arnhold
Heine existieren bereits seit 1848. Bis 1945 erschien hier der Cottbuser
Anzeiger. Auch über Ostern können Sie das Stadtmuseum
besichtigen. An den Osterfeiertagen ist es von 14 bis 17 Uhr geöffnet.
Besonders empfehlenswert ist die Porzellanausstellung. Mit einer
Eintrittskarte kann man übrigens an der Verlosung einer original
Hutschenreuther Porzellanschnecke teilnehmen, erzählt Steffen
Krestin. Den Katalog gibt´s preiswert dazu.
In Werners Namen
Auf eine bewegte 115-jährige Geschichte blickt die heutige
Gesamtschule zurück, welche den Namen eines der erfolgreichsten
Cottbuser Bürgermeister trägt: Paul Werner. Zunächst
als Höhere Bürgerschule errichtet, wurde die Bildungseinrichtung
später zur Oberrealschule ernannt. Im Dritten Reich trug sie
den Namen des Führers, später lernten hier die Schüler
der 7. und 12. Polytechnischen Oberschule.
20 domlose Jahre
Paul Werner war es auch, der Cottbus zu einer der grünsten
Städte Deutschlands entwickelte, berichtet Grünflächenamtsleiter
Norbert Gafke. Auch die Bahnhofstraße zählte einst zu
einer wunderschönen Alleenstraße, erinnert sich Heimatforscherin
Dora Liersch. Die Grundstücke schmückten sich mit blühenden
Vorgärten. Der Straße wurde durch hunderte Linden beiderseits
der Status eines grünen Doms zuerkannt. Die älteren
Cottbuser können sich noch gut an das alljährliche Vogelzwitschern
erinnern, welches jahrzehntelang zur Bahnhofstraße gehörte
wie der Bahnhof. Nach und nach wurden die Bäume entfernt, zuerst
in den Kreuzungsbereichen, zum Schluß zwischen der Einmündung
Rudolf-Breitscheid-Straße/Bahnhofsbrücke. 20 Jahre ist
es bereits her, daß die letzten Linden weichen mußten.Teilweise
lassen die jüngeren Blumeneschen, die vor dem ehemaligen Kreishaus
stehen, in der Phantasie die einstige Alleenpracht erahnen.
Mit Rang & Namen
In der Bahnhofstraße sind zahlreiche namhafte Cottbuser Unternehmen
beheimatet. Statten Sie doch einfach den auf diesen Seiten inserierenden
Firmen einen Frühlingsbesuch ab. Es lohnt sich wirklich: Kommen
und stauen Sie selbst! |
Einen reizvollen Blick gewährt die Bahnhofsbrücke in der
Dämmerung
auf den Bahnhof und das Radisson-
Hotel. Jedoch steht der Bahnhofsumbau
noch in den Sternen
Fotos: Richter
Museumsdirektor Steffen Krestin lädt die Cottbuser zu Ostern
in sein Stadtmuseum
ein. Dort kann eine wertvolle Porzellansammlung bestaunt werden
Eine Topadresse in der Bahnhofstraße ist natürlich die
WernerPASSAGE mit ihren Geschäften und dem urig gemütlichen
Presse-Café DoppelDeck. Hier sind auch Ihre beliebte GRÜNE
Heimatzeitung und BB Radio 107.2 beheimatet. Die WernerPASSAGE feiert
am
1. Mai bereits ihren vierten Geburtstag |