Cottbus
(tr). Zum 1. Januar 2005 erfolgt die Zusammenlegung von Arbeitslosen-
und Sozialhilfe nach Hartz IV.
In Cottbus werden circa 10 500 Menschen, ein Zehntel der Einwohnerzahl,
betroffen sein. "Der 16-seitige Antrag zu Hartz IV ist deprimierend,
viele müssen erstmals den finanziellen Offenbarungseid leisten",
erklärt Friedhelm Gissel, Chef des Sozialamtes. Während
es für die meisten Arbeitslosenhilfebezieher einen massiven
Einschnitt bedeutet, gibt es für Sozialhilfeempfänger
etwas mehr Geld. Jedoch braucht in Cottbus niemand der jetzigen
Arbeitslosenhilfebezieher zu fürchten, seine Wohnung zu verlieren.
Als "angemessen" gilt eine Wohnung mit 45 Quadratmetern
Wohnfläche und etwa 4,60 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter. Auch
das Auto wird nicht automatisch "konfisziert", so der
Sozialamtsleiter. Um die Umstellung bewältigen zu können,
bauen zur Zeit Sozialamt und die Agentur für Arbeit eine Arbeitsgemeinschaft
auf. Dadurch "können den Bürgern alle Leistungen
aus einer Hand geboten werden", nennt Gissel den wichtigsten
Vorteil. Diese Arge wird etwa 200 Mitarbeiter beschäftigen,
jedoch ist der zukünftige Sitz noch unklar.
Am meisten profitiert von Hartz IV der Cottbuser Haushalt. Hier
werden knapp zehn Millionen Euro eingespart, da der Bund für
eine wesentliche Summe einspringt. Ab 16. August gibt es im Sozialamt
eine Beratungsstelle für Hartz IV-Betroffene. Sie ist von Montag
bis Donnerstag von 9 bis 12 sowie von 13 bis mindestens 15 Uhr geöffnet.
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Der Cottbuser Sozialamtsleiter Friedhelm Gissel bereitet mit Hochdruck
die Hartz IV-Umsetzung in der Lausitzmetropole vor. Dabei arbeiten
Sozialamt und die Agentur
für Arbeit Hand in Hand
Foto: Richter |