Laubst
(tr). Wieder pfeift der Wind über das Dach der alten Kirche.
Hoffentlich kommen nicht wieder Dachziegel herunter,
schaut Jens Hlalek vom Traditionsverein Eiche Laubst e.V. besorgt
nach oben. Das Kirchenschiff befindet sich in einem solch desolatem
Zustand, daß es im Mai gesperrt werden mußte. Für
eine umfassende Restaurierung wird es höchste Zeit. Ohne
sofortiges Handeln ist das Gotteshaus spätestens nach dem nächsten
Winter eine Ruine, erklärt Vereinsvorsitzender Falk Skorna.
Es wird gemutmaßt, das der verantwortliche Kirchenkreis Cottbus
das altehrwürdige Bauwerk aus dem Spätmittelalter schon
aufgegeben hat. Laubst verfügt über zu wenige zahlende
Kirchenmitglieder. Deshalb hat sich der Traditionsverein der Kirche
angenommen. Zur Zeit laufen die Zuarbeiten für ein Architekturbüro.
Am dringendsten ist die Dachsanierung und der Einbau einer neuen
Decke. Die alte ist völlig defekt und könnte jederzeit
einstürzen. Allein für die Deckensanierung sind 7 000
Euro erforderlich. Die Dachsanierung würde mit 110 000 Euro
zu Buche schlagen. Immerhin will der Kirchenkreis 4 000 Euro für
die Altarsanierung beisteuern. Vattenfall Europe hat sich bereiterklärt,
20 000 Euro für die bergbaubedingte Rißsanierung bereitzustellen.
Auch Eiche Laubst hat zum Dorffest letzten Sonnabend
die ersten 400 Euro gesammelt.
Die Kirche soll bereits zur Hubertusmesse im November wieder betretbar
sein. Schnelles Handeln ist also geboten, will doch der trotzige
Turm nicht allein über Dorf, Feld und Wald wachen. |
Ein bedrohliches, ja dramatisches, Bild
der Kirchendecke ergibt sich dem
Betrachter nicht nur von der Empore. Sofortiges Handeln ist zwingend
notwendig Foto:
Torsten Richter |