Cottbus (h). Endlich ist es soweit! Nach fast genau einem
Jahr Stillstand dampft die legendäre Lok 01 der Parkeisenbahn
wieder. Ihre Dampfrohre im Kessel mußten erneuert werden -
ein nicht kalkulierter Schaden, für den keine Mittel in den
Betriebskosten des Bahnbetreibers CMT eingestellt waren. Die GRÜNE
Heimatzeitung half den bekümmerten Vereinsfreunden der beliebten
Bahn mit der AGktien-Idee. Hunderte Cottbuser, auch einige Unternehmen
und Abgeordnete, erwarben die AGktien und finanzierten mit diesen
Wertpapieren die Lokreparatur. Rund 8 000 Euro waren an eine Fachfirma
zu zahlen, weitere Kosten kommen ganz sicher, sagt Lokführer
Herbert Eiffler - immerhin 85 Jahre hat die Brigadelok auf dem Buckel,
die 1954 die ersten Pioniereisenbahn-Waggons zog. Der AGktien-Verkauf
geht daher zügig weiter; Mitte Oktober gibt es auf der Bahn
das erste AGtionärsfest für alle Werpapier-Inhaber.
Zunächst aber freuen sich alle Fans auf das Fauchen und Prusten
der eisernen Oma. Als Dank für sein Engagement um die AGktien
wurde Denis Kettlitz als erster Heizer bestimmt - ein Ehrenamt,
um das sich mindestens 25 Bewerber bemühten. Dabei ist der
Job höchst schweißtreibend: Wenigstens drei Stunden dauert
das Anheizen, sechs Zentner Briketts sind dabei im engen Führerstand
zu schaufeln. Nochmal sechs Zentner braucht die Lok den Tag über
im Fahrdienst. Immerhin an die 500 Liter Wasser werden pro Stunde
verkocht und in Dampfkraft verwandelt.
Dann also: Fahrt frei! |
Rechts hat der Lokführer seinen Platz und durchs ovale Fenster
ausreichend Sicht auf die Strecke. Hier fällt sein Blick
noch auf den Lokschuppen; vorm heutigen Start wird die Lok noch
gedreht, so daß sie vorwärts angespannt ist - sicher
zur Freude auch der Hobbyfotografen
Neben Kohleschippe und Wasserschlauch die wichtigsten Arbeitsmittel
der Lokbesatzung: Ölkanne und Fettspritze
Fotos: Hnr.
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