Cottbus
(h) Staunend und ein wenig benommen stehen wir in diesen Tagen vor
den Auslagen der Floristen. Ist das eine Pracht, eine Farben- und
Formenvielfalt! Martina Krüger im Ströbitzer Blumenhaus
Orchidee relativiert das einfach: Die Materialien sind oft
die altbekannten, nur die vielen Reize, die auf uns wirken, sind
neu verarbeitet.
Ganz klar: Die Meisterschaft, die uns in guten Fachgeschäften
imponiert, gibts nur dort und sie ist ihr Geld wert. Oft ist
ein Geschenk aus solch einem Angebot aber viel erfolgreicher, als
wieder nur ein Hemd für Opa und zwei neue Vasen für Mama.
Mehr noch: Diesen Montag beim Advent-Kretaiv-Abend führte Martina
Krüger auch vor, daß Selbstversuche durchaus hoffnungsvoll
sein können. Es kommt auf etwas Mut und das Material an. Martina
Krüger schwört auf Rosen. Die haben ihren königlichen
Platz auch oder vielleicht gerade im Advent, stellt sie überzeugend
dar. Und so gehts:
Die erste Entscheidung gilt dem Gefäß - von Suppenterrine
bis Nachtgeschirr macht alles Sinn. Natürlich wird mit Naßsteckmasse
gearbeitet.
Vorsicht: die Masse nicht tauchen, sondern das Wasser vom Teller
aufsaugen lassen, sonst darben die Blumenstiele später in Luftblasen.
Der Farbe des Gefäßes muß die Rosenfarbe (oder
die anderen dominanten Schmucks) angepaßt sein.
Nun wird mit zarten Zweiglein von Seidenkiefer oder anderen Koniferen
aufgebaut. Efeu mit Fruchständen macht sich gut, etwas Tanne,
Distelköpfe...
Die Rosen (oder auch Pfingst-rosen) werden mutig gekürzt
und tief im Gebilde versenkt. Natürlich wird immer viel gezupft
und geordnet - eben Fingerspitzengefühl beweisen.
Im Vertrauen: Flur und Feld bieten allerlei Reizvolles, auch im
Garten finden sich Zapfen, Fruchtstände, Rinde und ähnliches.
Von alledem verwendet die Floristin aber nichts. Ihr Material
- harzfrei und sauber - kommt meist aus Italien und ist (manchmal)
nicht ganz billig...
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Auch im Advent schwärmt Floristin Martina Krüger für
Rosen. Ihrem Zauber im Kontrast zu den spröden Nadeln kann
sich kaum jemand entziehen, wie die originelle Kreation in einer
profanen Suppenterrine (links) demonstriert.
Holen Sie im Advent ruhig mal das selten gebrauchte Geschirr
auf den Tisch, rät Martina Krüger zu Experimenten
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