Erst
kürzlich hat das Potsdam-Institut für Klimaforschung e.V.
für die nächsten 50 Jahre Temperaturerhöhungen im
Jahresmittel um 1,4 Grad, Rückgang von Niederschlägen
bei gleichzeitig zunehmender Verdunstung, sinkende Wasserstände
der Flüsse, vorwiegend im Sommer, für das Land Brandenburg
vorausgesagt.
Der Grundwasserspiegel nimmt ab, was auch durch den hohen Nadelbaumbestand
gefördert wird, weil die Nadeln, entgegen dem Laubwald, das
ganze Jahr Wasser aus dem Boden ziehen. In den 70er und 80er Jahren
hatten wir weit weniger heiße Sommer. Ursache der schnellen
klimatischen Veränderung wird wohl der hohe Energieverbrauch
der Menschen, besonders in den hoch entwickelten Industriestaaten
sein.
Nachwendisch hat die neue Landesregierung den Spezialisten der klimagasintensiven
Kohleverbrennung zur Landesbehörde abgeworben, um umweltfreundlichen
Kraftwerksbau und Klimagasemissionen des Landes zu überwachen.
Der geläuterte Landesbedienstete wollte schon 1994 mit ähnlichen
Fakten im Klimaschutzbericht des Landes Brandenburg warnen. Die
Zeit war noch nicht reif, alles wurde höhererseits gestrichen.
Nach den intensiven Hitzeperioden der letzten Jahre werden die Fakten
langsam akzeptiert, dürfen öffentlich verwendet werden.
Was würde sommers bei dem beschriebenen Klima aus der Spree
ohne Wasserstaumöglichkeiten werden? Manche Zeiten flösse
dort nur ein Rinnsal. 1958-1965 errichtet, besitzt die Talsperre
Spremberg fast 10 Quadratkilometer Speicherfläche, kann ca.
5% seiner jährlich abfließenden Wassermenge speichern.
Das heißt, dass ohne einen Tropfen Wasserzufluss der Abfluss
Richtung Cottbus über 18 Tage auf Normalmenge gehalten werden
könnte.
Ursprünglich sollte sie die Kraftwerke Lübbenau und
Vetschau sicher mit Wasser versorgen, das Wasser für den
Spreewald und Berlin regeln. Heute bleibt neben den letzteren
Zielen der Tourismus. Jetzt ist sie einer der wichtigsten Milderer
der neuzeitlichen Klimaauswirkungen.
Die Lage der Talsperre in einem weiten, flachen Tal stellte außergewöhnliche
Anforderungen an die Konstruktion des Staudammes. Der Untergrund
besteht aus einer circa 40 Meter dicken Sandschicht, darunter
liegt Braunkohle.
Gerade jetzt bei Niedrigwasser ist für den Touristen der
frühere Uferverlauf teilweise sichtbar. An Hand meiner Rekonstruktion
des alten Spreelaufes lassen sich auch die im Teil 2 des Beitrages
angegebenen Wassertiefen begründen:
Direkt vor dem Segelhafen am Nordstrand lag die "Neumühle",
welche durch einen Nebenarm der Hauptspree versorgt wurde. Ein
weiterer kleiner Zulauf schlängelte sich vom sogenannten
Hühnerwasser in diesen Nebenarm. Dieser Bereich liegt mit
6 m unter Normalwasserstand am tiefsten. Interessant ist auch,
dass direkt vor der Staumauermitte ein größeres Gehöft
stand.
Entlang des Flusslaufes zieht sich der 4 Meter tiefe Bereich bis
hinter die Vogelinsel. Südlich des Weißen Berges ist
zurzeit der Seeuntergrund ausgetrocknet, bis auf den alten Flusslauf.
Wenn Wassersportler paddeln, sieht dies aus als schöben sie
sich durch den Sand. Erst von der Bühlower Brücke wird
die Spree wieder zwischen den Büschen und Bäumen des
durch Ablagerungen verflachten Seegebietes sichtbar.
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