Jänschwalde
(tr). Wer an klaren Tagen den Blick von der Görlitzer Landeskrone
nach Norden schweift, erblickt am Horizont die Wolkentürme
des circa 100 Kilometer entfernten Kraftwerkes Jänschwalde.
Es ist mit seinen sechs Blöcken und der damit verbundenen
Leistung von 3 000 Megawatt das größte Braunkohlenkraftwerk
Europas. Dieser Vattenfall-Energiegigant bietet nicht nur Lohn
und Brot für die Kraftwerker, sondern unter anderem auch
für die Beschäftigten im direkt östlich angrenzenden
Industrie- und Gewerbegebiet Jänschwalde.
Bunter
Firmenmix
Über 30 Firmen sind hier auf etwa 35 Hektar beheimatet. Sie
sind unter anderem in den Branchen Stahlbau, Korrosionsschutz,
Gerüstbau, Werkstoffprüfung, Instandhaltung und Elektrotechnik
tätig. Fast alle hier ansässigen Unternehmen sind mit
dem Kraftwerk liiert, zudem Grund und Boden der Vattenfall Europe
gehören. Ein Beispiel stellt Kraftwerke- und Maschinenanlagen
Instandhaltung GmbH (KMI) dar. Zwar befindet sich der Geschäftssitz
im südlichen Schatten der Landeskrone, genauer in Hagenwerder,
doch finden in der Betriebsstätte Jänschwalde 16 gewerbliche
Mitarbeiter Lohn und Brot. Lohn und Brot durch Kraftwerksaufträge
spielen da eine nicht unerhebliche Rolle. Ein fünftel der
Aufträge kommen aus dem Kraftwerk Jänschwalde. Die KMI
ist zudem ein anerkannter Schweißfachbetrieb, dessen Dienstleistungen
gern auch von Privatkunden genutzt werden können. Die Firmen
im Industrie- und Gewerbegebiet Jänschwalde, beispielsweise
die Stahlbau DSD GmbH, die Forster Industrie- und Kesselreinigung
GmbH, oder auch die Burtherm Feuerungsbau GmbH, schätzen
die enormen Standortvorteile dieses Areals.
Prima
Infrastruktur
Zum einen ist eine sehr gut ausgebaute Infrastruktur gegeben.
Die Autobahn 15 Lübbenau-Forst ist mit ihrer Anschlußstelle
Roggosen lediglich zehn Kilometer vom Industriegebiet entfernt.
Zudem muß nur eine Ortschaft (Heinersbrück) durchquert
werden. Die wichtige B 97 von Guben über Cottbus nach Dresden
ist in vier Kilometern Entfernung zu erreichen. Der Bahnhof Peitz-Ost
liegt de facto direkt vor der Haustür. Außerdem
befindet sich der Regionalflughafen Drewitz nur fünf Kilometer
entfernt. Ein weiterer wichtiger Pluspunkt für dieses Industriegebiet
stellt die sehr hohe Industrieakzeptanz in der Bevölkerung
laut des Standort- exposés der BIQ mbH dar.
Kompetente
Leute
Des weiteren sind zahlreiche hochqualifizierte Arbeitskräfte
vorhanden. Diesen Aspekt kann Horst Plonka, Betriebsstättenleiter
der KMI GmbH, nur bestätigen: Wir haben unseren Standort
extra an dieser Stelle, weil gut ausgebildetes und erfahrenes
Personal vom Kraftwerk zur Verfügung steht. Die KMI
GmbH bildet selber in Jänschwalde einen Lehrling zum Industriemechaniker
aus. In der Tat setzt sich das Personal zum großen Teil
aus der einstigen Kraftwerksbelegschaft zusammen. Anfang der neunziger
Jahre erfolgten die Ausgliederungen zahlreicher, direkt im Kraftwerksbereich
angesiedelter Firmen. Sie bilden
heute das Gros der Unternehmen im hiesigen Industriegebiet.
Gesicherte
Zukunft
Noch mindestens 20 Jahre wird die Kohle in den benachbarten Tagebauen
reichen, um das Kraftwerk zu versorgen. Vor allem durch das Kraftwerk
haben die im Industrie- und Gewerbegebiet Jänschwalde beheimateten
Firmen eine auf Jahrzehnte gesicherte Zukunftsperspektive. Nur
die Türme werden weichen.
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Dunkle Wolken über den drei Schornsteinen des Kraftwerkes
Jänschwalde: ihr Schicksal ist besiegelt. Vom Westturm wurden
bereits fast zwei Etagen abgetragen. Sind die Türme beseitigt,
befindet sich das Industrie- und Gewerbegebiet Jänschwalde
stets im schönsten Sonnenlichte
Horst Plonka, Betriebsstättenleiter der KMI GmbH, präsentiert
einen Teil der hochmodernen Schweißtechnik seiner Firma,
die natürlich auch Privatkunden zur Verfügung steht
Breite Straßen, moderne Industrieanlagen und kompetentes
Firmenpersonal kann das Industrie- und Gewerbegebiet Jänschwalde
sein Eigen nennen
Fotos: Richter
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