Baden. "Zehn
Minuten gezielte Erholung bringen so viel
Energie wie eine halbe Stunde Schlaf", sagt der Schweizer Arbeitsmediziner
Rolf Heim. Der Arzt und Yoga-Lehrer empfiehlt gestreßten Menschen
das, was alle glauben wie im Schlaf zu können: richtiges Atmen.
Heim rät, die Atmung in drei Stufen zu trainieren.
Zur besseren Wahrnehmung der Atembewegungen werden dabei die Hände
locker auf die Körperstelle gelegt, mit der gerade geatmet
wird. Bei allen Übungen ist gerades und entspanntes Sitzen
wichtig. Geschlossene Augen fördern das Abschalten. Eingeatmet
wird immer durch die Nase. Bei der Bauchatmung ruhen die Hände
also auf dem Bauch. Es wird langsam eingeatmet. Dabei sollte sich
die Bauchdecke wölben. Nach einer kurzen Pause wird durch Mund
und Nase wieder ausgeatmet. Dabei wird der Bauch leicht eingezogen,
aber ohne Anstrengung. Bei der sogenannten mittleren Atmung werden
die Hände an die Rippen gelegt. Beim Einatmen werden die Rippen
seitlich gedehnt. Beim Ausatmen ziehen sie sich wieder zusammen.
In der dritten Stufe folgt die obere Atmung. Kopf und Schultern
sind entspannt, die Hände werden an die Schlüsselbeine
gelegt. Beim Einatmen heben sich diese. Beim Ausatmen senken sie
sich, zugleich ziehen sich die Rippen zusammen und wieder wird der
Bauch leicht eingezogen.
Bei der vollständigen Atmung werden die einzelnen Abschnitte
langsam und entspannt miteinander verbunden. Die Hände bleiben
auf den Knien. Der Atem fließt in den Bauch, dehnt den Brustkorb
und hebt die Schlüsselbeine. Heim rät, dies dreimal täglich
zu wiederholen. (ddp) |
Atmen will gelernt sein: Nach zehn Trainigseinheiten geht der Trainierte
mit deutlich mehr Energie an die Arbeit und macht die "verlorene
Zeit" locker wett |