Cottbus
(tr). Nach der schwülen, subtropischen Hitze setzte am gestrigen
Abend ein schweres Hagelgewitter verschiedene Teile der Lausitzmetropole
unter Wasser. In der Spremberger Straße beispielsweise flüchteten
die Passanten vor einsetzendem Hagelschlag und flohen in die nahegelegenen
Geschäfte oder Gaststätten. Über eventuell Verletzte
wurde bislang nichts bekannt. Die Cottbuser Feuerwehren waren pausenlos
im Einsatz. Allein am Dienstagabend mußten sieben Wassereinbrüche
in der Innenstadt sowie in Sandow abgearbeitet werden. Selbst die
nagelneue Osttribüne im Stadion der Freundschaft, welche im
August beim ersten FCE-Heimspiel eingeweiht werden soll, stand tief
unter Wasser. Die städtische Berufsfeuerwehr bekam beim Abpumpen
tatkräftige Unterstützung von den Freiwilligen Feuerwehren
aus Dissenchen, Schlichow, Sandow, Ströbitz und Madlow.
Immer mehr zeigen sich in der Niederlausitz die Symptome der in
Gang gekommenden Klimaveränderung. Der Sommer 2003 steht dabei
charakteristisch für die von Klimaexperten vorhergesagten Veränderungen.
So drohen der Lausitzer Heimat einerseits lange Dürreperioden,
welche aber andererseits durch heftige, zerstörerische Niederschläge
begleitet werden. Des weiteren ist eine zunehmende Verlagerung der
Niederschläge von den Sommermonaten in das Winterhalbjahr zu
beobachten. Die Cottbuser Region ist zudem durch die bergbaulich
bedingten Grundwasserabsenkungen in Mitleidenschaft gezogen worden.
Insgesamt fehlt unserer Region eine Wassermenge von circa 32 Milliarden
Kubikmetern.
In der Zukunft wird mit neuen, noch weit verheerenderen Naturkatastrophen
zu rechnen sein. Während Westdeutschland im Regen versinken
wird, ist für Ostdeutschland mit einer zunehmenden Versteppung
großer Landschaftsteile zu rechnen. Die jetzigen Kapriolen
sind ein Vorblick auf das Kommende.
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Da spielte das Wetter nicht mehr mit... Nach tagelangen tropischen
Temperaturen wurde die Region am Montag und Dienstag von heftigen
Sommergewittern heimgesucht.
Viele Leute, wie hier in der Spremberger Straße, mußten
Schutz unter Überdachungen vor den zentimeterdicken Hagelkörnern
und dem Starkregen suchen Foto: Norman Franz |