Meteorologisch ist er schon da, astronomisch beginnt er am Dienstag:
der Herbst 2003. Sehr beliebt bei den Cottbusern und ihren Gästen
zeigt sich zu dieser Jahreszeit der Spreeauenpark mit seinen verschiedensten
Gewächsen. Welche Gehölze tragen eine besonders schöne
Herbstfärbung, welche Neuigkeiten gibt es im ehemaligen Bugapark
und welche Ideen können Sie aus ihm mit in Ihren eigenen Garten
nehmen? Torsten Richter von der GRÜNEN Heimatzeitung sprach
mit Karola Komolka, der CMT-Parkchefin.
Frau Komolka, sind Sie mit den derzeitigen Besucherzahlen
zufrieden?
K. KOMOLKA: Wir konnten in den vergangenen zwei Tagen einen
regelrechten Besucheransturm registrieren. Darunter befanden sich
zahlreiche Schulklassen. Insbesondere an Nachmittagen ist der Spreeauenpark
sehr gut besucht. Ich nehme an, daß besonders viele Sandower
in unserem Parkareal eine Art Ersatzgarten gefunden haben.
Macht sich der nahende Herbst bereits im Park bemerkbar?
K. KOMOLKA: Die Laubfärbung hat bereits begonnen. So
beginnt sich der Wein zu färben, gleiches ist bei Zieräpfeln
und Zierkirschen zu beobachten. Sehen Sie selbst, unsere Ebereschen
hängen voller roter Vogelbeeren, die einen sehr imposanten
Kontrast zum noch satten Grün des Laubes ergeben. Auch der
Rote Hartriegel beginnt sich langsam, in seinen herben Rottönen
zu zeigen. In drei bis vier Wochen erstrahlt der Spreeauenpark in
einer einzigen Symphonie der Farben.
Wie hat Ihr Park den Jahrhundertsommer überstanden?
K. KOMOLKA: Eigentlich haben wir die Hitze ganz gut verkraftet.
Schließlich verfügt der Park über ein ausgeklügeltes
Bewässerungssystem. Das Wasser kommt aus unserem Weiher. Dadurch
konnten viele Gehölze gerettet werden. In der Stadt sind beispielsweise
zahlreiche Linden aufgrund der Trockenheit von Läusen befallen.
Das ist bei uns nicht der Fall. Des weiteren zeigt sich nach wie
vor unser Rasen supergrün.
Hört man sich unter den Cottbusern um, so erfährt
man, daß der Park 2003 noch schöner aussieht wie noch
im Vorjahr. Woran liegt das?
K. KOMOLKA: Erstmals beschäftigen wir in diesem Jahr
Pauschalarbeitskräfte. Das sind auf Minijob-Basis arbeitende
passionierte Gärtner. Sie behandeln viele Pflanzen liebevoll
wie ihre eigenen Kinder. Es konnten verschiedene Pflanzen wiedergefunden
werden, beispielsweise die Schwertlilien. Außerdem konnte
im Blauen Garten der Rittersporn vor der Dominanz der
Salvien gerettet werden.
Kann das Pflegeniveau trotz möglicher angedachter
Einsparungen seitens der Stadt gehalten werden?
K. KOMOLKA: Es wäre schade, unser Pflegeniveau auf das
Niveau der Stadt zurückfahren zu müssen. Schließlich
wurde dieses Areal mit Millionenbeiträgen gefördert. Natürlich
wollen wir uns von anderen Parks abheben. Außerdem ist unser
Pflanzenbestand viel zu wertvoll. Zahlreiche Besucher verlangen
einfach einen gewissen Standard, da der Spreeauenpark auch eintrittspflichtig
ist. Des weiteren mußte das Pflegeniveau in Teilen schon abgesengt
werden. Wurde der Rasen in den vergangenen Jahren achtmal jährlich
gemäht, so erfolgt der Schnitt jetzt nur noch viermal.
Was passiert am Standort der jetzt in Glinzig befindlichen
Bugakirche?
K. KOMOLKA: Die Umrandungen blieben aufgrund der Gefahr von
Gehölzbeschädigungen stehen. Anstelle der Kirche wurde
am Donnerstag mit dem Bau eines Springbrunnens begonnen. Dieser
soll in drei Wochen, vielleicht sogar zum Tag der Deutschen Einheit,
in Probebetrieb gehen. Um den Brunnen werden natürlich zahlreiche
Bänke aufgestellt.
Welche Gartentipps haben Sie für unsere Leser parat?
K. KOMOLKA: Herbstzeit ist Pflanzzeit. Zahlreiche Gehölze
können jetzt in den Boden gebracht werden. Sehr wichtig ist
das regelmäßige, intensive Wässern, damit sich genug
Feinwurzeln ausbilden können. Außerdem sollten jetzt
die Zwiebeln der Frühjahrsblüher in den Boden gebracht
werden. Dann haben sie noch genug Zeit, anzuwachsen.
Danke für das Gespräch. |
Vollfruchtbehangen künden die Ebereschen den Herbst in der
Lausitz an. Karola Komolka, Chefin des Spreeauenparks, verweist
auch auf den Wein im Vogelbeerbaum, der sich langsam zu färben
beginnt. Für nur einen Euro Eintritt können die Besucher
täglich von neun bis 17 Uhr die Symphonie der Farben des
Herbstes genießen
Am Donnerstag wurden die Steine für den zukünftigen
Brunnen anstelle der Bugakirche angeliefert und ausgerichtet.
Anfang Oktober soll der Brunnen in den Probebetrieb gehen
Die Buga-Rosen sind eine wahre Augenweide; hoffentlich kommen
die ersten Fröste erst spät, sagt Parkleiterin
Karola Komolka. Jetzt im September setzt der Rosengarten noch
einmal zur vollen Blüte an Fotos: Torsten Richter
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