Cottbus
(gg). Wenn spätestens am Montag das Gerüst fällt,
ist sie zu sehen: Den Giebel der Hausnummer 44 in der Sprem schmückt
eine historische Ansicht der Straße aus dem Jahre 1934. Wie
in einen fast 70 Jahre zurückblendenden Spiegel sieht der Betrachter,
der in Richtung Altmarkt spaziert.
Thomas Strauss und Markus Hillegaart, die beiden jungen Cottbuser
Künstler, die das fünf mal drei Meter große Bild
in Airbrush-Technik mit Silikatfarben in knapp zwei Wochen auf die
Fassade brachten, haben sich schon an der Wand der Sporthalle in
der Pappelallee mit einem Sportmotiv verewigt. Das war der Beginn
ihrer Karriere. Nach ihrem Abi hier am Ludwig-Leichhardt-Gymnasium
und der Armeezeit haben sie sich mit ihrer künstlerischen Spontanität
selbständig gemacht. Ihre Fassaden-Entwürfe waren bereits
in Weißwasser und Forst gefragt, in diversen Clubs, in einer
Sauna und auch auf der Expo gestalteten sie Innenräume kreativ.
Das Motiv für das Bild in der Sprem fanden die beiden im Cottbuser
Stadtarchiv. Auf einer Glasplatte ist die historische Fotografie
aus dem Atelier Unger erhalten. Drei Jahre lang brauchte die Idee
bis zur Ausführung.
Für uns ist das so etwas wie der Abschluß fast
zehnjähriger Sanierungsarbeiten an unseren Häusern in
der Sprem, meint GWC-Sprecher Tom Schönherr. Nicht jeder
Platz in der Innenstadt ist so gut dafür geeignet, wie die
aus der Flucht heraustretende Fassade in der Sprem. Ähnliche
Bemühungen für das neu entstehende Parkhaus am Neustädter
Tor scheiterten an der Denkmalpflege, erzählt Schönherr.
Mehr von dieser Kunstform sei deshalb erst einmal nicht geplant.
Schönherr: In unserem Service-Büro Am Turm werden
wir im Innenbereich weitergestalten.
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Im Spiegel der Zeit nannten die Künstler
ihr Bildmotiv aus dem Jahre 1934, das
jetzt den Giebel der Hausnummer 44
in der Sprem schmückt
Montage: S&H |