Cottbus-Kahren (tr). Der Wind pfeift über das ausgedörrte,
steppenähnliche Land. Dieses Bild gibt es seit Monaten nicht
nur in den Weiten Kasachstans, sondern ebenso nur fünf Kilometer
Luftlinie vom Cottbuser Stadtzentrum entfernt. Bedingt durch die
seit März anhaltende Dürre erlitt die Agrargenossenschaft
Kahren/Branitz e.G. erhebliche Einbußen. Werden beim Winterroggen
beispielsweise im Durchschnitt 26 Doppelzentner geerntet, so waren
es 2003 lediglich 10 Doppelzentner, berichtet Gerhard Schymura,
Feldbauleiter bei der Kahrener Agrargenossenschaft. Zudem hat der
Roggen oftmals keine Brot- sondern nur Futterqualität. Durch
diese Ertragsausfälle sank gleichzeitig die gewonnene Strohmenge
auf zwei Fünftel des Normalwertes. Noch dramatischer ist die
Lage bei der Futterproduktion: lediglich 30 Prozent der Ernte konnten
eingefahren werden. Dadurch ist die Ernährung der 520 Nutztiere
gefährdet. Der Dürregesamtschaden beläuft sich in
Kahren auf knapp 400 000 Euro. Noch dramatischer ist die Lage bei
den bislang 28 Mitarbeitern. Voraussichtlich einem Drittel der Belegschaft
muß gekündigt werden. In der Lausitz sind bislang noch
keine Hilfsmittel des Landes eingetroffen. Frühestens Ende
September könne mit den Anträgen zur Ermittlung des Finanzbedarfs
gerechnet werden. |
Gerhard Schymura, Feldbauleiter bei der Agrargenossenschaft Kahren/Branitz
e.G., zeigt auf die verbrannten Nutzgrasflächen: die
Versteppung der Landschaft geht tatsächlich voran, nur das
Unkraut wächst noch
Foto: T. Richter |