Region (h). Weil sich Anfang der 90er Jahre unter Grünem
Druck eine starke Lobby fand, wurde das Geschäft mit dem Wind
ein einträgliches. Zumindest für die Betreiber der Anlagen.
Für die Stromkunden ist es längst eine Belastung, für
Energieerzeuger auf Basis der heimischen Braunkohle wie Vattenfall
ein dramatischer Standortnachteil. Der sogenannte Ökostrom
muß, obwohl er nur einen Marktwert von 2,5 Cent hat, zu 8,8
Cent vom Netzbetreiber vergütet und vorrangig eingespeist werden.
Das diktiert der Gesetzgeber und belastet damit die Wirtschaft und
den Verbraucher über die Maßen. Deutschland belegt als
eher windstilles Land mit seinen Windanlagen hinsichtlich ihrer
Anzahl und auch der installierten Leistung den ersten Platz in der
Welt, und Brandenburg drängelt sich in diesem Wettbewerb der
nicht eben Schlauesten ganz weit nach vorn: Zwölf Prozent der
hiesigen Stromerzeugung, heißt es, kommt heute bereits aus
erneuerbaren Energien, vor allem aus den Windmühlen.
Landschafts- und Tierschützer sehen die Kranichhäcksler
kritisch, und auch den Mrenschen droht unmittelbar Gefahr von den
Rotoren. Wenn sie vereisen und dann wieder abtauen, können
wie von einer Steinschleuder schwere Brocken in die Umgebung katapultiert
werden. In Autobahnnähe könnten sogar Fahrzeuge getroffen
wwerden und dadurch verunglücken.
Aber die permanenten Gefahr, die von den Windrädern ausgeht,
betrifft die sowieso schon schwächelnde Wirtschaft. Experten
gehen davon aus, daß die Windkraftanlagen mehr Arbeitsplätze
bedrohen als beschaffen. Für Vattenfall hier in der Lausitz
bedeuten sie einen Standortnachteil, weil hohe Kapazitäten
vorgehalten werden müssen für windstille oder störmische
Perioden. Praktisch steht hinter jedem Windrad noch ein Kraftwerk.
Das macht laut Aussage von Vattenfallvorstand Reinhardt Hassa (siehe
nebenstehenden Kasten) gar keinen Sinn.
Unterdessen haben sich diese Woche an der BTU Cottbus 400 Energieforscher
getroffen und auch speziell die Windstrom-Problematik diskutiert.
Sie sehen Chancen für die alternativ-Energien, wenn die besser
miteinander verbunden werden. So soll zum Beispiel in die windarmen
Stromtäler der Enerbgiewirt einsteigen, das sind Landwirte,
die Biomasse für die biologische Stromerzeugung produzieren.
Einschlägige Studien können aber dem Verbraucher der Gegenwart
nur ein schwacher Trtost sein, denn in allen Fällen liegen
auf dem Strom hohe Subventionen.
Die Bezahlung des Windstromes regelt in Deutschland das Erneuerbare
Energien Gesetz (EEG), das feste Vergütungen vorschreibt
und zur Einspeisung des Windstromes zwingt. Zu bezahlen hat ihn
der jeweilige Netzbetreiber, dessen Wettbewerbssituation sich
so verschlechtert. Jedoch sozialisiert er die Mehrkosten, indem
er sie auf alle Stromkunden umlegt. Das Land Brandenburg forciert
derzeit Untersuchungen zu Problemen dieser Art der Strom-einspeisung.
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Windpark Richtung Guben. An den Eingängen zu den Türmen
wird auf ihre Gefahren hingewiesen: Die Windflügel können
zu lebensgefährlichen Eisschleudern werden
Foto: Ha |