Briesen (tr). Morgen geht es einem Briesener Hahn schlecht:
es ist Erntefestzeit in der Spreewaldrandgemeinde. In diesem Jahr
werden sich um 13 Uhr 13 Reiter und zwölf Mädchen in sorbisch/wendischer
Tracht am alten Bahnhof der Spreewaldbahn treffen. Dort erfolgt
um 13.30 Uhr der Ausmarsch zum Feuerwehrplatz. Auf einen besonderen
Leckerbissen können sich die Briesener und ihre
Gäste freuen: die elfjährige Linda Zahn wird eine atemberaubende
Vorstellung im Dressurreiten geben, informiert Jugendchefin Heike
Schuppan. Die Cottbuser Kapelle Happy Big Band wird
beim Hahnrupfen aufspielen. Ab 20 Uhr erwartet die Briesener im
Ballhaus Eiche Tanz und die traditionelle Hahnversteigerung.
Ohne Militärdrill
Neben dem Hahnrupfen könnte sich die Briesener Jugend auch
für den Schießsport begeistern. Der Schützenverein
Briesen e.V., übrigens der einzige Verein seiner Art im Amt
Burg, besteht bereits seit 1994. Es wird alles geschossen, Groß-
wie Kleinkaliber. Der Verein tendiert jedoch keinesfalls in die
militaristische Richtung, beruhigt Vereinsvorsitzender Ingolf Bischoff.
Am 19. Oktober findet das, neben dem Frühjahrspokal- und Weihnachtsschießen
traditionelle Herbstpokalschießen statt. Noch muß auf
den Sielower Schießstand ausgewichen werden. Doch das soll
sich demnächst ändern. So soll das ehemalige Hortgebäude,
welches von der Gemeinde zur Verfügung gestellt wurde, bis
zum zehnjährigen Vereinsjubiläum am 11. September 2004,
als Schützenhaus hergerichtet werden. Dann wird auch nach 1999
und 2001 der dritte Schützenkönig ermittelt. In diesem
Jahr sollen noch alle Anschlüsse gelegt werden.
Lausitz vor 150 Jahren
Ein weiterer rühriger Briesener Verein wird 2004 ein großes
Fest begehen. Ab Mai nächsten Jahres öffnet das Museum
des Landmuseums Briesen e.V. seine Pforten. Der Vereinsvorsitzende
Reinhard Schötzig erfüllt sich damit einen lang
gehegten Traum. Insbesondere den Schulklassen soll das ländliche
Leben der Lausitz des 19. Jahrhunderts bildlich nahegebracht werden. |
Zünftig präsentierten die Briesener Schützen nicht
nur sich selbst sondern auch das Gewehr beim Umzug zum Burger Heimatfest.
Gleich am Eingang des Ortes gab es eine donnernde Salve aus den
Rohren.
Foto: G. Grube |