Cottbus
(h). Schon vor Eröffnung gab es Kritik am dominierenden Exponat
der neuen Pücklerausstellung im Orientzimmer des Schlosses
Branitz. Die Darstellung der nackten Machbuba in Bronze als dürres
Kind mit prallen Brüsten sei anstößig, ist zu hören.
Eine nackte Venus sei, da abstrakt, akzeptabel; für eine Person,
die wirklich gelebt hat, gelte diese Freiheit nicht.
Jedoch ist die abessinische Schöne, die Pückler
1837 auf dem Sklavenmarkt kaufte und mit nach Muskau brachte, stark
verfremdet. Eine Persönlichkeitsähnlichkeit, so Ausstellungsbetreuerin
Beate Schneider, strebte der Künstler Hans Scheib aus Potsdam
nicht an.
Die Ausstellung ist Donnerstagabend mit einem arabischen Fest und
illuminierter Wasserpyramide eröffnet worden. Sie zeigt aus
eigenem Bestand im Orientzimmer, daß Pückler sich auf
den Weg Richtung Kairo machte, um als Schriftsteller Geld zu verdienen.
Neu erschlossene Quellen belegen das. |
Beate Schneider mit der Machbuba aus Bronze, die der Potsdamer Bildhauer
1998 schuf, nachdem er in Branitz von der abessinischen Schönheit
hörte |