Region
(h). Er ist wahrhaftig auferstanden! Das biblische Zeugnis
vom österlichen Christenereignis findet sich auf vielen Osterkarten.
Aber dominierend in der Fülle der Motive der Karten, die
seit etwa 1895 von Haus zu Haus, von Stadt zu Stadt, von Land
zu Land reisten, waren frohe und fröhliche Frühlingsmotive
mit Hasen, Lämmern, Eiern, Kücken, Vergißmeinnicht,
Schneeglöckchen und Weidenkätzchen. Krokusse und Narzissen
kamen erst viel später in Mode.
Und eben sie - die Mode - und der Zeitgeist reflektieren sich
sehr schön in den Grußkarten einer Cottbuser Sammlung,
die neben Weihnachts- und Neujahrskarten auch den Ostergrüßen
Platz einräumt.
Die Eleganz der Jugendstils in Mobilar und Kleidung, der Stolz
auf das erste Auto, der Spaß am Telefon und sogar die Fliegerei
sind Thema von Ostergrüßen. Ab 1915 domieren schwarz-weiß-rot
und schwarz-gold, die kaiserlich-deutschen und österreichischen
Farben auf den patriotischen Grußbildern. Gottes Schutz
zum Osterfest steht da über Soldaten und Osterhasen.
Die Lust am Gestalten und Druck-und Prägekunst flauen dann
deutlich ab.
Seit deutsch-deutsche Grüße nicht mehr über Grenzen
müssen, sind Kartengrüße Seltenheiten. Oder sollten
wir Freunden doch mal wieder schreiben?
Bild
links: Engelchen am Eier-Ballon von 1902; Unten inks: Wiener Osterkarte
genau vor 100 Jahren. Daneben: Ei kaputt, alles kaputt - die trübe
Osterbotschaft im April 1945
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Grußkarten
zum Osterfest waren in den Kinderjahren der Gattung von 1890 bis
1920 grafische Kunstwerke. Später wurden die Motive schlichter
und die Fotografie eroberte sich die Grußkartenwelt. Unsere
historische Elfenkarte stammt von 1904
private
Cottbuser Sammlung
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