Cottbus.
Drei Goldmedaillen in diesem wichtigen Ranglisten-Wettbewerb
und Bronze am Boden für die Tübingerin Marie Sophie
Hindemann waren die sportliche Ausbeute für die deutschen
Turner letztes Wochenende in Cottbus. Mit Blick auf das erst begonnene
Wettkampfjahr zeigten sich Aktive und Trainer sehr zufrieden.
Die Veranstalter um Turnierdirektor Mirko Wohlfahrt waren euphorisch:
110 Turnerinnen und Turner aus 25 Nationen vor ausverkaufter,
begeisterter Halle - was will das Turnerherz mehr.
Gespannte Erwartung begleitete Lokalmatador Pilipp Boy, der sich
mit der besten Recknote in das Finale der letzten Acht geturnt
hatte. Er zeigte im perfekten Ablauf eine Übung mit höchstem
Schwierigkeitsgrad.
Mehrfach brandete Jubel auf, der dem Turner Flügel zu verleihen
schien. Er drehte sich dann auch wie von eben diesen getragen
über der Reckstange, bekam sie sicher zu fassen für
nächste Riesenwellen und abschließende Salti und kam
- bestürztes Raunen - unsicher zu Boden, musste hinter sich
fassen. Die greifbar nahe Medaille war dahin, jedoch auch der
Nachweis erbracht, dass Boys Trainingsrückstand (Grundwehrdienst
Bundeswehr) aufgeholt ist und von ihm Siege an den Geräten
zu erwarten sind.
Das Traditionsturnier in Cottbus genießt ungebrochen hohes
nationales und internationales Ansehen. Auch bei künftig
neuen Modalitäten bleibt Cottbus erstklassig. Wie es sich
anhört, soll künftig nur noch ein Weltcup-Termin je
Land vergeben werden, der dann u.a. wegen der größeren
Publikums-Kapazität an Stuttgart fiele. Jedoch brächte
die Variante von A- und B-Turnieren ebenfalls Weltspitze in die
Lausitz. Ein B-Turnier im zeitigen Frühjahr könnte in
Form eines Challanger Cups organisiert sein, bei dem die Turner
hinter den Weltbesten sich für die vorderen Plätze qualifizieren,
die Top-Athleten aber zugleich ihren aktuellen Stand testen. Das
Turnier der Meister Nr. 35 dürfte spannend werden.
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Tosender
Jubel begleitete Phi-lipp Boys grandiose Übung am Reck
- der Patzer im Abgang kostete den Lokalmatador eine Medaille
Eleganz,
Konzentration, Perfektion an den Geräten - hier die Griechin
Vasiliki Millousi am Schwebebalken Fotos: Heinrich
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