Region
(h). Der Wolf, da ist sich Lothar Fillmer sicher, wird weiter
die Lausitzer Jägerzunft spalten. Er soll Schutz haben,
klar, aber er gehört auch ins Jagdrecht. Bei Überpopulation
und Problemtieren müssen wir reagieren können,
meint der erfahrene Peitzer Jäger, der seit 16 Jahren den
Vorsitz des Jagdverbandes Cottbus / Spree-Neiße mit rund
590 Jägern innehat. Weitere 120 Jäger bilden den Verband
Guben, der sich vielleicht irgendwann dem größeren
Kreisverband anschließt.
Heute, 9 Uhr, kommen die Waidleute zum Jägertag im Christinenhof
in Tauer zusammen. Der Wahl zum Vorstand wird sich Fillmer dort
nicht mehr stellen. Ich will Oliver Schulze zur Nachfolge
vorschlagen. Ob es weitere Vorschläge gibt und wer es dann
macht, wird sich zeigen, sagt der scheidende Amtsinhaber,
der sich weiter um die Peitzer Jagd kümmern will. Wir
haben hier mit 3 600 Flächeneigentümern zu verhandeln;
das ist Arbeit genug.
Zeitaufwändig ist die Jägerei sowieso und nicht immer
nur gar lustig wie das Lied besingt. Drum fehlt es
den Grünröcken auch an Nachwuchs, zumal der Weg bis
zur erfolgreichen Jägerprüfung ein weiter ist. Die Abschüsse
sind rückläufig, weil Wildunfälle stark zunehmen
und der Wolf für Unruhe sorgt. Zwei Rudel gibt es jetzt in
Spree-Neiße. In Sachsen, wo Isegrim schon als fest heimisch
gilt, hat sich die Rotwildstrecke in drei Jahren auf 50 Prozent
reduziert. Kein gutes Signal für die Niederlausitz.
Immerhin: Der Kandidat für die Fillmer-Nachfolge ist einer
der drei Wolfsbeauftragten des Cottbus/SPN-Verbandes und arbeitet
mit dem Rietschener Wolfsbüro zusammen. Es gelte, heißt
es, mehr Information ins neue Wolfsrevier zu bringen.
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