Ströbitz
(ha). Anwohner, Unternehmer und interessierte Ströbitzer
sind am Donnerstag Abend Auf Wacker in erste Planungen
zum zeitgleichen Ausbau der Schmutzwasserleitungen und grundhaften
Ausbau der Ströbitzer Hauptstraße eingeweiht worden.
Der Ausbau der Straße muss gemeinsam mit der Schmutzwasserleitung
erfolgen, weil ein anschließendes Ausbessern der rund 120
Jahre alten Straße nicht mehr möglich ist. Ein solches
Flicken der Straße mit den vorhandenen Pflastersteinen forderten
jedoch einige der Gäste - Hintergrund sind die dann wegfallenden
Kostenumlagen auf die Anwohner. Eine solche Flickerei wiesen die
Planer entschieden zurück. Der Gipfel jedoch war die Erinnerung
eines Ströbitzers an die Worte von Oberbürgermeister
Frank Szymanski, der vor einem Jahr zugesagt haben soll, dass
sie keine neue Straße bekämen, wenn sie diese nicht
wünschen.
Offensichtlich haben Stadt- und Wasserleitungsplaner der LWG auf
die Kosten geachtet, um die Anwohner nicht unnötig zu belasten.
So soll die Einstufung der Ströbitzer Hauptstraße als
Hauptverkehrsstraße möglichst erhalten bleiben, was
sich auf den umzulegenden Anteil deutlich auswirkt. Für private
Grundstücksinhaber bedeutet dies 20 Prozent der Fahrbahnkosten,
50 Prozent der Wasserleitungskosten sowie 60 Prozent der Kosten
für Beleuchtung, Park- und Grünflächen. Diese günstige
Einstufung gelte auch für die kleinen Straßen rund
um den Nevoigtplatz, der selbst zu einem späteren Zeitpunkt
und in enger Absprache mit den Wünschen des Bürgervereins
gestaltet werden soll. Durch den Ausbau der Entlastungsstraßen
ist langfristig eine Abstufung der Ströbitzer Hauptstraße
in Sammelstraße vorgesehen.
Zu den Sparmaßnahmen der Planer gehörte
eine möglichst schmale Fahrbahn von 5,50 Metern Breite, die
auch für eine Begegnung Lkw und Pkw ausreichend sei und den
ansässigen Unternehmen gerecht würde - das wurde von
Anwohnern scharf kritisiert. Die Planer nahmen den Wunsch nach
einer breiteren Fahrbahn mit, was natürlich zu höheren
Umlagekosten führen wird. Und auch der Wunsch nach mehr Parkflächen
wird sich auf die Kosten auswirken. Für Entlastung bei Veranstaltungen
der Theaterscheune sollen später Flächen auf dem Nevoigtplatz
sorgen.
Ein weiterer Streitpunkt waren die angedachten straßenbegleitenden
Grünstreifen der bis zu 18 Meter breiten Trasse, die für
eine Regenwasserversickerung dringend benötigt werden. Stattdessen
wurden kombinierte Flächen zum Versickern, Parken und Ausweichen
vorgeschlagen. Auch diese Anregung nahmen die Planer mit.
In drei Stufen soll die rund einen Kilometer lange Verbindung
ausgebaut werden, der letzte Abschnitt beginnt 2013.
In folgenden Bürgerversammlungen und in Einzelgesprächen
wollen die Planer Details vorstellen und diskutieren.
|
Bis
auf den letzten Platz besetzt war der Bürgersaal Auf
Wacker bei der ersten Informationsveranstaltung zum grundhaften
Ausbau der völlig maroden Ströbitzer Hauptstraße
samt Nebenstraßen. Statt zu erwartender Freude über
die seit Jahrzehnten nötige Sanierung, herrscht tiefe Skepsis
und Ablehnung bei vielen Ströbitzern Foto: Jens Haberland
|