Cottbus
(nk). Wie die verjüngte Ausgabe von Riverdance fliegen
die Schülerinnen der irischen Tanzschule durch die Ströbitzer
Gottfried-Forck-Grundschule. Echte Talente lassen sich schon
nach den ersten Trainingseinheiten erkennen, versichert
Tanzlehrer Tec Dian aus Merseburg, der mit seiner bundesweit aktiven
Schule Tänzern vom Harz bis Cottbus das traditionelle irische
Tanzen beibringt. Das Besondere: Jeder Schüler lernt seinem
eigenen Niveau entsprechend. Für jeden gibt einen eigenen
Trainingsplan, je nach Talent und Engagement. So vermeiden wir
Gruppenzwang und einen zu großen Leistungsdruck und erreichen
gleichzeitig eine individuelle Förderung, erklärt
Tec Dian die für Tanzschulen ungewöhnliche Lehrmethode.
Trotz des Einzelunterrichts streben die Mädchen als Gruppe
große Synchronität an. Sehr beeindruckend zeigen sie,
wie sie die technisch hochkomplizierten Tänze, die auf einer
mehr als 200-jährigen Tradition beruhen, zum Leben erwecken.
Bei dieser tänzerischen Leichtigkeit fällt es nur mit
der Kamera auf, dass nicht alle Beine gleich hoch schwingen.
Mit solchen Solo- und Gruppentänzen messen sich die Tänzerinnen
auch bei großen Wettbewerben. Ellen Schötz zählt
zu unseren größten Talenten. Sie schaffte es bei den
letzten Wettbewerben, sich kontinuierlich nach oben zu arbeiten,
verrät der Tanzlehrer. Grundsätzlich gibt es je vier
Kategorien im Light und im Heavy Dancing, die sich rhythmisch
unterscheiden und auch anderes Schuhwerk benötigen, ein weiches
und ein hartes. Lieber tanzen wir in den weichen Schuhen,
gibt Ellen Schötz zu verstehen, steppt aber auch souverän
mit harten Absätzen im Staccato über das Parkett.
Wer selbst auf den Geschmack kommen möchte, kann sich den
Kindern um 16.30 Uhr in der Turnhalle der Gottfried-Forck- Grundschule
oder den Erwachsenen um 19 Uhr im Soziokulturellen Zentrum in
Sachsendorf immer montags anschließen.
Für die Grundschule bietet Claudia Felsch-Feldmann eine Arbeitsgemeinschaft
an. Sie begann ebenfalls als Schülerin von Tec Dian und tanzte
sich bis zur Assistentin. Die Hoffnung, dass ein Schüler
später den freien Beruf des Tanzlehrers ergreift, schwingt
immer mit.
Tec Dian bildet auch selbst Lehrer aus und wünscht sich,
dass seine besten Schüler in seine Fußstapfen treten.
Er selbst hätte es sich als studierter Physiker nie erträumen
lassen, dass er einmal sein Tanzhobby zum Beruf machen würde.
Aber es schien ihm wohl bereits durch eine singende Mutter und
tanzende Schwester in die Wiege gelegt zu sein.
Neben
den schnellen fliegenden Beinen lernen Ellen Schötz, Elisabeth
Wrede und Johanna Hoff (v.l.) auch verschiedene Knotentechniken
mit den Armen Fotos: nk
|
Oben:
In Cottbus gibt es einen guten
Zusammenhalt, das macht sich v.a. bei den Wettbewerben bemerkbar,
so Irish-Dancing-Lehrer Tec Dian
Unten: Bei der traditionell irischen Tanzart bleibt der Oberkörper
ruhig und die Beine kreuzen sich kontrolliert. Zum Irish-Dancing
gehören nur zwei gesunde Füße, der Rest lässt
sich lernen
|