Diesen Samstag
wird gezampert, eine Woche später ist Fastnacht
Cottbus. Eigentlich ist die Spintestube der Ausgangsort der
Fastnacht. Die gibt es, wie in den anderen wendischen Dörfern,
auch in Ströbitz nicht mehr. Sonst aber folgt die Fastnacht
hier allen Regeln des Brauchtums. Das trifft sich nur beim heutigen
Zampern ein wenig mit deutschem Fasching oder Karneval. Dabei
ziehen Jugend und Junggebliebene kostümiert von Haus zu Haus,
um Spenden für die abendliche Feier zu sammeln. Die findet
mit den Narrenweibern Auf Wacker statt. Heute abend
ab 19.30 Uhr.
Richtig Fastnacht ist eine Woche später. Da werden
dann keine Kostüme (fremde Besucher verwechseln das gern),
sondern Trachten getragen. Die haben jahrhundertealte Tradition
wie der Brauch selbst. Bei dem fanden sich nicht selten Paare
fürs Leben. Zunächst aber geht es darum, in jugendlicher
Frische den Winter auszutreiben und zum Beginn des bäuerlichen
Jahres den Honoratioren mit Anstand aufzuwarten. Genau das passiert
alljährlich in Ströbitz.
Kommenden Sonnabend ist also 14 Uhr das Treffen der Paare auf
dem Anger, wo zunächst das Gruppenfoto entsteht. 14.30 Uhr
treten alle zum Abmarsch durch Ströbitz an - voran die Fidelen
Gaglower. Sie musizieren hier seit Jahren und werden daher
auch Ströbitzer Hauskapelle genannt. Wo sich
die Tore öffnen, gibt es eine Spende fürs muntere Völkchen,
und die Paare drehen ein Ehrentänzchen. So mancher Schluck
Apfelkorn vertreibt die Kälte und erneuert mit Vorbeikommenden
die Freundschaft.
Nach der Kaffeepause in den Wohnungen der Trachtenmädchen
treffen sich Paare und die Öffentlichkeit Auf Wacker. 18
Uhr ist Einlass im Vereinssaal,
19 Uhr beginnt die Abendveranstaltung mit Rolands
Party-Disco und Blasmusikeinlagen der Fidelen Gaglower.
Den zünftigen Einmarsch der Trachtenpaare führen traditionell
die Erntekönige mit ihren Ernteköniginnen an, die auch
an der Spitze des Umzuges gingen. Stolz schwenken den Winterbesen
Martin Zimmermann mit Anna-Franziska Freitag, Renè Zimmermann
mit Chrissy Leonhardt und Andre Riebel mit Eileen Dommschk.
Der Kartenvorverkauf für die Fastnacht läuft schon seit
Montag im Uhrengeschäft Fischer. Der Eintritt kostet 7 €.
Unterwegs werden die Trachtenpaare übrigens auf drei Höfen
mit Imbiss und Kaffee gestärkt, diesmal bei Familie Depta
in der Hauptstraße, Familie Marose in der Landgrabenstraße
und Familie Behla ebenfalls in der Landgrabenstraße - Da
kann also auch 2010 wiedernichts schief gehen...
Bürgervereinschef
Detlef Buchholz -
hier
mit Annette Ruben und Martin Klausch -
lässt es sich nie nehmen, mit den Paaren fröhlich
um die Häuser zu ziehen
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Zum Zampern
sind - hier auf einem Altströbitzer Hof - merkwürdige
Gestalten unterwegs. Sie bitten heute um Gaben, um abends Auf
Wacker mit den Narrenweibern zu feiern
Und
abends wird in der neuen Ströbitzer Mitte Auf
Wacker getanzt. Da fehlt dann keiner, selbst wenn mancher - wie
schon im vorigen Jahr - auf zwei Hochzeiten tanzen
muss. Bauunternehmer Rüdiger Galle, hier mit seiner Frau,
trägt noch den Specht von der Handwerkerausstellung an der
Brust, die zur Fastnacht wieder ihren Ausstellerabend ausrichtet
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