Cottbus
(ha). Seit 1999 wird an der Sanierung der Altlasten des ehemaligen
Potsdamer Chemiehandels in der Parzellenstraße 15 gearbeitet,
doch erst in diesem Sommer wurde nach umfangreichen und aufwändigen
Untersuchungen mit über 70 Bohrungen sowie Untersuchungen
von Gartenfrüchten das wahre Ausmaß bekannt: Gut drei
Kilometer lang zieht sich die Spur des mit Lösungsmitteln
verseuchten Grundwassers. Die Daten haben unsere schlimmsten
Befürchtungen übertroffen, so Thomas Bergner,
Fachbereichsleiter Umwelt der Stadt. Wir haben nach Bekanntwerden
sofort reagiert und allen Betroffenen in dem Gebiet eine Nutzung
des Grundwassers untersagt. Besonders betroffen sind die
zwei Kleingartenanlagen Aufbau und Am Landgraben.
Hier droht nun ein Austrocknen der Gärten, weil es noch keinen
Trinkwasseranschluss gibt. Eine Lösung dafür gibt es
noch nicht. Haken ist vor allem das Geld. Denn solche Kosten dürfen
nicht von den Landesgeldern gedeckt werden, die Stadt hat dafür
kein Geld. Glücklicherweise sind wir in die Landesförderung
für die Sanierung solcher Schäden gekommen, so
Bergner. Über sieben Millionen Euro, davon 800 000 Euro aus
der Stadtkasse, sind bereits investiert worden. Bis 2023 werden
wahrscheinlich 15 Millionen Euro benötigt. Von rund 80 Tonnen
Gift wurden bis jetzt fast 7 Tonnen aus der Erde geholt.
Das Trinkwasser ist auf keinen Fall von der Grundwasserbelastung
betroffen, nimmt Thomas Bergner eventuellen Gerüchten
den Wind aus dem Segel.
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Von
der Parzellenstraße (re.) bis nach Ströbitz reicht
die Spur der Verseuchung. Das helle Gelb markiert ein Überschreiten
des Grenzwertes, zwei Stufen dunkler bereits das 100-fache des
Wertes. Grün sind die Kleingartenanlagen markiert
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