aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

Bisonkopf und Ahornblatt
Kanadische Kost im Spreewald-Ambiente - PolitPiano mal kulinarisch

Cottbus (h.) Der geborene Schlesier gestaltete eine erstaunliche Karriere: Auf der Flucht gelangte er zu Kriegsende siebenjährig nach Mainz, lernte dort beim Konditor, wurde blitzschnell Meisterkönner, setzte sich aber, um nicht Soldat werden zu müssen, nach Schottland ab und kreierte schon 1953 im Buckingham-Palace die Krönungstorte für Elisabeth II.: sechs Etagen und 2,5 Meter hoch, drei Meter im Durchmesser, oben die Krone in Marzipan, wie er Donnerstag im PolitPiano erzählte.
Doch gerade hatte Siggy Biewald süßen Weltruf erlangt, gab er sich seiner "Schwäche für Fleisch" hin, lernte Metzger in Deutschland, um über seine kanadischen Bisonherden erneut Weltruf zu erlangen: als Büffelkoch. Mit seinem Freund Peter Franke, hier bekannt als Spreewaldkoch und inzwischen europaweit unermüdlicher Botschafter für die Region ließ er die Gäste schmecken, wie gut Bisonfleisch (nur 2,5 Prozent Fett, Rind hat 26 Prozent) mit kernigem Spreewaldgemüse von Bauer Baronick harmoniert. Und es wurde kräftig Politik besprochen dabei. "Ich habe Bisons auf 40 Hektar Land zu grasen und zahle als Farmer in Kanada dafür keine Steuern, Benzin wird mir für 7 Cent je Liter ins Haus gebracht." Hier in der Lausitz graste einige Jahre bei Proschim auf Stilllegefläche auch eine gute Bisonherde. "Sie werden's nicht glauben: Es war ihnen verboten, dort zu fressen - wegen Subventionsbetrug."
Die Lausitz ist wirklich nicht Kanada, bedauert auch Franke.


Kochend und politisierend: Gabi Grube, Siggy Biewald, Denis Kettlitz und Peter Franke. Über allen: Bison Billy, jetzt DoppelDeck-Dauergast
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